Monitoring-Methoden

Wir vom KLUWO sammeln im Rahmen des Wolfsmonitorings alle relevanten Daten zur Entwicklung und Ausbreitung des Wolfsbestandes im Land. Zudem dienen die Daten als Grundlage zur Erhebung der Wolfspopulation in ganz Deutschland durch das Bundesamt für Naturschutz.

Hinweise zu Wölfen, wie Spurfunde, Kotfunde, Sichtungen und Bilder werden von uns bzw. den regionalen ehrenamtlichen Ansprechpartner*innen, den sog. Großkarnivorenbeauftragten, entgegengenommen und ausgewertet. Ergänzend kommen Methoden wie Fotofallen oder die Besenderung von Wölfen mit Funkhalsbändern zum Einsatz. Die Dokumentation und Aufbereitung der erhobenen Daten sind Grundlage für Entscheidungen der Naturschutzverwaltung, die z.B. zur Ausweisung von Präventionsgebieten führt, in denen eine Förderung von Herdenschutzmaßnahmen beantragt werden kann.

Hinweise auf Wölfe nimmt die Großkarnivorenhotline unter 06306-911199 entgegen.

Hinweisarten: Bildnachweise – Losung - Risse - Trittsiegel

Bildnachweise (Foto, Video) von Wölfen, aufgefundene tote Wölfe oder genetische Spuren können wichtige Hinweise sein, von dem das wissenschaftliche Monitoring, die Verortung von einzelnen Wölfen oder Rudeln und auch der Schutz von Nutztieren profitieren.

Die Losung von Wölfen ist bis zu 20 cm lang, hat einen Durchmesser von ca. 2,5 cm und ist mit Haaren und Knochenstücken versehen. Um das Revier zu markieren, werden Losungen an Kreuzungen oder auf Wegen auffällig platziert und regelmäßig ersetzt. Losungs-Analysen ermöglichen zum einen Rückschlüsse auf die Beutetiere und zum anderen kann bei frischen Funden  eine genetische Beprobung vorgenommen werden um Festzustellen welches Tier die Losung abgesetzt hat.
Um Losungen zu dokumentieren, sollte der Fundort und Datum notiert werden. Nachdem möglichst  einige Detail- und einige Übersichts-Fotos, idealerweise mit einem Größenvergleich wie z.B. einem Feuerzeug geschossen wurde, sollte schnellstmöglich ein Großkarnivorenbeauftragter informiert werden. Nach Prüfung des Bildmaterials und bei bestätigtem Wolfverdacht untersucht dieser dann die Probe vor Ort.

Bei Rissen handelt es sich größtenteils um Schalenwild. Der Biss ist sehr stark und gezielt meist an der Kehle angesetzt. Dadurch haben kleinere Tiere ansonsten kaum äußerliche Verletzungen. Bei größeren, stärkeren Tieren kann es auch andere Verletzungen geben, da der Wolf mehr Kraft einsetzen muss, um das Tier zu töten. Werden Wölfe nicht bei der Nahrungsaufnahme gestört, fressen sie in nur kurzer Zeit große Teile des Wilds, sodass die Tötungsart schwer nachzuweisen ist.

Ein gerissenes Wildtier wird von dem zuständigen Großkarnivoren-Beauftragten vor Ort untersucht und ein Rissprotokoll erstellt. Frische Risse können zudem auf genetische Spuren des möglichen Verursachers untersucht werden. Am Fundort sollten daher keine Veränderungen vorgenommen werden, die eine Bewertung des Fundes und seiner Verursachung erschweren. Soweit möglich, sollte der Fundort abgesperrt, Hunde ferngehalten und der Kadaver mit einer Plane zugedeckt werden.

Allein anhand des Trittsiegels lässt sich der Wolf schwer erkennen, da sich die Pfotenabdrücke von Hund und Wolf nur geringfügig unterscheiden. Die Krallen sind generell kräftiger und nach vorne gerichtet, wodurch sie in der Spur besser zu sehen sind als bei Hunden. Die Pfoten sind außerdem länglicher und regelmäßiger (Vorderpfote ca. 8x10cm | Breite zu Länge).

Besser lassen sich Hund und Wolf anhand ihrer Gangart unterscheiden. Typisch für den Wolf ist der geschnürte Trab, in dem sich Hunde nur selten (in Schnee und Sand) bewegen. Die Spur verläuft in einer Reihe und weist Doppelabdrücke auf. Für den Wolf ist diese Gangart am energieeffizientesten. Bei einer schnelleren Fortbewegung wendet der Wolf den schrägen Trab oder den Galopp an. 

Allgemein kann man sagen, dass Wölfe eine Gangart auf längere Distanz nutzen als Hunde. Hunde wechseln ihre Gangart oft, da sie ihre Energie nicht so effizient nutzen müssen wie der Wolf. 

Um einen Pfotenabdruck zu dokumentieren, wird die Länge ohne Krallen vermessen. Fotos sollten mit entsprechend gleichem Maßstab vom Abdruck, sowie von mehreren Trittsiegeln gemacht werden. Bei dem Abmessen von mehreren Trittsiegeln gilt es mind. 3 Schrittlängen und 3 Doppelabdrücke zu messen. 

Wenn Wölfe heulen, dient dies der Kommunikation sowie der Zugehörigkeit zum Rudel. Wölfe heulen zudem um in der Ranz um Kontakt zu dem anderen Geschlecht herzustellen, sowie der Warnung des Rudels vor Gefahren.