Luftbild von Offenbach an der Queich (Quelle: Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation)

Ziel der Untersuchung war, am Fallbeispiel Offenbach die Nutzungsmöglichkeiten der geothermischen Abwärme nach der Stromerzeugung im Vergleich zur herkömmlichen Wärmeversorgung zu prüfen. Die Autoren führen in die Grundzüge des Kalina-Prozesses ein und stellen die Charakteristika von Fernwärmenetzen dar. Sie beschreiben den Energiebedarf von Offenbach, einer vorderpfälzischen Gemeinde mit ca. 6.200 Einwohnern. Die Gemeinde braucht ca. 21.000 bis 24.000 MWhel. / a und ca. 45.000 bis 50.000 MWhth. / a. Im Ort gibt es bisher kein Fernwärmesystem. Die Umstellung auf ein Geothermiekraftwerk würde ca. 34.000 t CO2 / a und 5 Mio. € / a für Brennstoff einsparen.
Allerdings bräuchte ein solches Kraftwerk genug Wärmesenken. So könnten bereits weniger als 20 % der Abwärme eines 6 MWel.-Kraftwerks den gesamten Ort über ein Fernwärmesystem beheizen. Ein solches System ließe sich allerdings nur mit Anschlusszwang wirtschaftlich betreiben, weil es wegen der hohen Investitionskosten für die Fernwärmeleitungen erst dann günstigere Wärmepreise als die alten Heizungen liefert, wenn sich über 90 % aller Hauhalte an das System anschließen.
Insgesamt ließe sich über 90 % CO2 einsparen. Weil die Erdwärme sehr billig ist, würde ein Fernwärmesystem auf dieser Basis Sanierungsmaßnahmen an den Häusern überflüssig machen. Als Arbeitspreis ließe sich mit der Geothermie-Abwärme derzeit durchschnittlich 1,1 ct / kWhth im Ortsbereich und fast 5 ct / kWhth. im Gewerbegebiet erzielen (zum Vergleich: Arbeitspreis Erdgas ca. 5,5 ct / kWhth.).

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