Abschluss-Projektbericht (gekürzte Fassung) "Bindungsverhalten von Alttier-Kalb-Paaren beim Rotwild (Cervus elaphus)

Das kaum untersuchte Bindungs- bzw. Trennungsverhalten von Muttertier-Kalb-Paaren beim Rotwild wurde von uns wissenschaftlich untersucht. Insbesondere Bewegungsjagden können zu Trennungen von Muttertier-Kalb-Paaren führen, so dass Muttertiere nicht mehr als solches erkennbar sind und fälschlich erlegt werden. Vor diesem Hintergrund wurden im Rahmen einer dreijährigen Studie im Nationalpark Hunsrück-Hochwald zwischen 2017 und 2019 das Verhalten von insgesamt 7 Muttertier-Kalb-Paare mit Hilfe von Sendern dokumentiert. Die Paare wurden jeweils zwischen November und Januar gezielten Störungen ausgesetzt, dabei wurden z.T. Treiber und laut jagende Hunde verschiedener Größe eingesetzt. Die Ergebnisse zeigen grundsätzlich eine enge räumliche Bindung zwischen Muttertier und Kalb. Unter bestimmten Voraussetzungen bzw. hohem Störungsdruck wurden jedoch auch Auflösungen der Bindung und anschließende, längere Trennungsphasen der Paare beobachtet. Die Ergebnisse sind als Beitrag für die Entwicklung einer jagdethisch vertretbaren und tierschutzgerechten Praktik zur Rotwildbejagung zu betrachten. Zudem beleuchtet die Studie Vor- und Nachteile der verwendeten Telemetrietechnik zur Darstellung des Bindungsverhaltens.

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