Waldernährungserhebung (WEE)

Blattprobenaufbereitung im Labor
Von frischen Zweigen werden im Labor grüne Blätter für die Analyse zur Ernährung der Waldbäume abgeschnitten

Eine ausreichende und ausgewogene Versorgung der Waldbäume mit Nährstoffen ist eine wesentliche Voraussetzung für ihre Vitalität und ein gutes Wachstum. Daher erfolgt zeitgleich mit der Bodenzustandserhebung eine Erhebung des Ernährungszustandes der Waldbäume.
Nach einem standardisierten Verfahren werden Äste aus der Baumkrone gewonnen und die Nadeln und Blätter auf deren Inhaltsstoffe analysiert. Stickstoff, Phosphor, Magnesium, Calcium, Kalium und Schwefel sind für Pflanzen die Hauptnährstoffe. Ihre Verfügbarkeit hängt von der Höhe der Vorräte im Boden, vom Versauerungsgrad des Standortes und der Zersetzung der organischen Substanz ab.

Zur Zeit der zweiten Waldernährungserhebung 2007 waren die Hauptbaumarten Buche, Eiche, Fichte und Kiefer auf nahezu allen Standorten ausreichend mit Stickstoff versorgt, was den Einfluss der hohen, die Standortseigenschaften überlagernden Stickstoff-Einträge aus der Emission von Ammoniak aus der Landwirtschaft und von Stickoxiden aus dem Straßenverkehr widerspiegelt. Die Phosphor-Ernährung ist hingegen eher ungünstig und zeigt für einen Teil der Fichtebestände auch eine Abnahme. Das Verhältnis von Phosphor zu Stickstoff ist insbesondere für Eiche und Buche nicht mehr ausgewogen, sondern zeigt ein deutliches Ungleichgewicht hin zu Stickstoff-Überschuss und Phosphor-Mangel. Die Calcium- und Magnesium-Ernährung hat sich landesweit verbessert, was zum einen auf die abnehmenden Sulfat-Einträge und zum anderen auf die großflächig durchgeführten Kalkungsmaßnahmen zurückzuführen ist. Auch Kalium ist für den Großteil der Bestände ausreichend vorhanden. Bei Fichte und Kiefer zeigt sich durch die Luftreinhaltemaßnahmen hinsichtlich Schwefeldioxids ein deutlicher Rückgang der Schwefel-Gehalte in den Nadeln.

Eine ausführliche Zusammenfassung der Ergebnisse liegt zum Download  (PDF; nicht barrierefrei) bereit.
Der gesamte Mitteilungsband liegt ebenfalls zum Download  (PDF; nicht barrierefrei) bereit.

Veröffentlichungen

Block, J.; Bopp, O.; Gatti, M.; Heidingsfeld, N.; Zoth, R. (1991): Waldschäden, Nähr- und Schadstoffgehalte in Nadeln und Waldböden in Rheinland-Pfalz. Mitteilung aus der Forstlichen Versuchsanstalt Rheinland-Pfalz, Nr. 17/91 

Greve, M., Block, J., Schröck, H.-W., Schultze, J., Werner, W., Wies, K. (2016): Nährstoffversorgung rheinland-pfälzischer Wälder. Mitteilungen aus der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz 76/16

Kontakt

Dr. Martin Greve, martin.greve(at)wald-rlp.de, Tel.: +49-6131-884-268-128