Waldschutz

Douglasienerkrankung
(Douglas fir disease)

Douglasie mit erheblichem Harzaustritt im Stammbereich
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Seit Mitte der 60er Jahre wird in Rheinland-Pfalz eine Douglasienerkrankung beobachtet, die nach umfangreichen Untersuchungen auf Mangantoxizität zurückgeführt werden kann (vgl. Mitteilungen aus der Forstlichen Versuchsanstalt Rheinland-Pfalz, Nr. 41/97).
Die Erkrankung tritt auf Standorten auf, bei denen Mangan im Zuge der Bodenversauerung in erheblichem Umfang freigesetzt und damit pflanzenverfügbar wird.
Nadelanalysen zeigen, dass sich die Gehalte vor allem an P und Mg teilweise auch K von erkrankten Douglasien oftmals im Mangelbereich befinden, während die Mangangehalte ausgesprochen hoch sind.
Die Symptomatik zeigt sich einerseits in Nadelverfärbungen, hier v. a. in der Ausbleichung des 1. Nadeljahrganges ähnlich einer Eisenmangelchlorose, andererseits kommt es zu Nadelverlusten, Wuchsanomalien und als deutliches differentialdiagnostisches Merkmal zu erheblichem Harzaustritt im Stammbereich und vor allem am Kronenansatz. 

Untersucht werden langfristig zwei Standorte: ein bisher trotz hoher Mangangehalte im Boden noch vitaler Bestand im Forstamt Cochem mit der Fragestellung, ob bei fortscheitender Versauerung Schäden auftreten und ein Bestand mit erheblichen Schäden im Forstamt Adenau. In letzterem wurde 1989 ein diagnostischer Düngeversuch zur Ursachenerforschung und zur Prüfung der Wirksamkeit der Zufuhr verschiedener Nährstoffe eingerichtet. Angelegt wurden 6 Parzellen a' 0,1ha mit folgenden Düngevarianten: 

  • Ca(Mg) CO3: Kohlensaurer Magnesiumkalk(0-0,09 mm) mit 50 % CaCO3 und 40%MgCO3; 6000 kg/ha, d.s. 3000 kg/ha CaCO3 und 2400 MgCO3 kg/ha
  • P2O5: Cederan P23 mit 23 % P2O5; 780 kg/ha, d.s. 180 kg/ha P2O5
  • MgSO4: Kieserit mit 27 % MgO; 600kg/ha, d.s. 160 kg /ha MgO
  • Fe-Chelat: Fetrilon mit 5% Fe; 200kg/ha, d.s. 10 kg/ha Fe
  • KAS: Kalkammonsalpeter mit 27 % N; 450 kg/ha, d.s. 120 kg/ha N
  • Nullfläche

Die Ergebnisse zeigen bei der mit Ca(Mg)CO3 behandelten Parzelle einen deutlichen Rückgang des pflanzenverfügbaren Mn-Gehaltes im Boden. Ebenfalls deutlich rückläufig sind hier die Mn-Gehalte in den Nadeln. Sowohl auf der gekalkten als auch der Phospat-gedüngten Parzelle hat sich der Vitalitätszustand im Vergleich zu den übrigen Parzellen verbessert.
Das Produktionsziel, das zeigen die Stammzahlen der noch vorhandenen, symptomfreien herrschenden und vorherrschenden Douglasien, ist momentan auf keiner Parzelle gefährdet. Die bereits nach den ersten Untersuchungsbefunden ausgesprochene Empfehlung, auch stark betroffene Bestände nicht aufzugeben, sondern weiter mäßig und vitalitätsorientiert zu durchforsten wird durch die langfristige Beobachtung bestätigt. 

Kontakt

Dr. Martin Greve
martin.greve@wald-rlp.de
Tel.: +49-6131-884-268-128

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