Forstliche Genressourcen

Erhaltungsmaßnahmen für heimische Schwarzpappeln und Weidenarten
(Conservation measures for indigenous Populus nigra and Salix species)

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Seit der Rheinregulierung im 19. Jahrhundert sowie aufgrund weiterhin fortschreitender Verkleinerung der Auewaldgebiete sind die Lebensräume sowohl der ursprünglichen Pappelart "Populus nigra- Schwarzpappel", die zudem durch umfangreichen Anbau von leistungsfähigeren Hybridpappeln verdrängt wird, als auch der Weidenarten "Salix fragilis und Salix alba" erheblich eingeengt. Im Jahre 1997 wurde im Rahmen des Genressourcensicherungsprogrammes seitens der FAWF zunächst eine phänotypische Erhebung noch vorhandener Schwarzpappelindividuen in Rheinland-Pfalz durchgeführt. Die genaue Artbestimmung mittels Isoenzymanalysen wurde darauf an Stecklingen, welche durch Baumsteigereinsatz geworben wurden, an der Hessischen Landesanstalt für Forsteinrichtung, Waldforschung und Waldökologie durchgeführt. Es wurden 77 Einzelbäume (aus den Forstamtsbereichen Cochem,Alzey, Speyer, Bellheim, Kandel und Hagenbach) als artreine Schwarzpappeln identifiziert. Parallel zur biotechnischen Untersuchung wurden diese Steckhölzer zur Nachzucht in Gewächshäusern genutzt. 1999 wurden die bewurzelten Schwarzpappelpflanzen zusammen mit Weidenstecklingen aus heimischen Vorkommen in Deutschland (über 150 Einzelbäume der Salix fragilis und alba) im Pflanzkamp des Forstamtes Bellheim ausgepflanzt. Dort bilden sie Mutterbaumquartiere, aus denen jährlich durch vegetative Nachzucht mittels Abstecken neue Pflanzen herangezogen und vor allem zur Wiedereinbringung in natürliche Standorte als Renaturierungsmaßnahmen oder als Gewässerbegleitende Neuanpflanzungen an die Forstämter der Landes und andere Interessenten abgegeben werden können. Ansprechpartner hierbei ist das Forstamt Bellheim. FOTO (Heintzen): Werben von Schwarzpappelstecklingen per Steckleitersystem

Kontakt

Patrick Lemmen
patrick.lemmen@wald-rlp.de
Tel.: +49-6131-884-268-216