Wald und Wild

Die Verbreitung des Waschbären in Rheinland-Pfalz (RLP)
(The distribution of raccoons in Rhineland-Palatinate )

Infraort-Fotofallenbild eines Waschbären an einer Holzkatenfalle

Hintergrund:


Der nordamerikanische Waschbär breitet sich seit seiner Einführung 1930, am hessischen Edersee, in Deutschland stetig aus. Auch in RLP werden seit 1998 geringe Waschbärstrecken mit ansteigendem Trend verzeichnet. Genauere Erkenntnisse zu Herkunft und Stand der Etablierung dieser Tierart in RLP lagen bisher jedoch nicht vor. Zudem ist der Mechanismus der Neubesiedlung waschbärfreier Gebiete bislang nicht ausreichend erforscht.

   
Im April 2011 gab das Ministerium für Umwelt und Forsten Rheinland-Pfalz bei der FAWF eine Pilotstudie zur Etablierung des Waschbären in diesem waldreichen Bundesland in Auftrag. Im Rahmen dessen wird die Ausbreitung dieser Tierart anhand von Jagdstrecken sowie Hinweisen aus der Bevölkerung dokumentiert. Zudem soll die Besenderung von Einzelindividuen weitere Hinweise zur Einnischung dieser Neozoen liefern.  

Ergebnisse:
Anhand der Datenlage ist eine dünne Besiedlung von Rheinland-Pfalz durch den Waschbären anzunehmen. Im nördlichen Teil sind zwei Verbreitungsschwerpunkte, zuerst linksrheinisch (ab 1998) dann auch rechtsrheinisch (ab 2000) zu verzeichnen. Eine Verbindung zu den Hauptvorkommensgebieten des Waschbären in Hessen ist als wahrscheinlich anzunehmen. 
Im südlichen Teil deuten Hinweise auf weit verstreute inselartige Vorkommen 
des Waschbären hin. Aufgrund des dort regelmäßigen Auftauchens in geschlossenen Ortschaften, könnten diese Vorkommen möglicherweise auf ausgebrochene Gehegetiere zurückzuführen sein.

Background:

Since its introduction in Hesse (Central Germany) in the year 1930, the North American racoon is constantly expanding its range. In Rhineland-Palatinate the hunting bag of racoons shows a rising trend too, but on a very low level. Origin and the progress of establishing of racoons in this part of Germany are hardly understood. 
In April 2011 the FAWF started the study “The establishment of racoons in Rhineland-Palatinate” in order of the Ministry for Umwelt und Forsten Rheinland-Pfalz. Hunting bags and tip-offs from the public should be used to document the spread of this species. Moreover, by using radio-telemetry the behaviour of single individuals should be studied in detail. 

 

Results:       

The results show a low population density of racoons in Rhineland-Palatinate. In the northern part it has been noted tow concentrations, first on the left side (since 1998), from 2000 also on the right side of the Rhine. A linkage between the German main range of racoons in Hesse is probable. In the south the distribution is much more fragmented. Because of the regular presence of racoons in closed villages there, it is possible that these occurrences are based on escaped pets.