Waldwirtschaft

Läuterungsversuch in Eichenjungbeständen
(Tending trials in young sessile-oak stands)

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Eine positive Auslese im Zuge von Pflegemaßnahmen bei der Eiche wurde bisher ausschließlich in älteren Beständen durchgeführt. Die Läuterung in Jungbeständen beschränkte sich in der Regel auf die Entnahme von Protzen, Zwieseln, schlechtgeformten Bestandesgliedern sowie von bedrängenden Weich- und Nadelhölzern. In den Oberstand drängende, beigemischte Baumarten wurden zurückgedrängt. Da die Wuchsleistung der Eiche als Lichtbaumart hauptsächlich in der Jugend am stärksten ist, stellt sich grundsätzlich die Frage, ob nicht bereits im Dickungsstadium, neben der üblichen Negativauslese, eine gezielte Förderung gut geformter, vitaler Eichen durch die Entnahme von Bedrängern vorgenommen werden sollte. Die frühe Begünstigung einer Anzahl von Z-Baum-Anwärtern und die Konzentration auf ihre Wertleistung sollten auch zur Extensivierung der Pflegemaßnahmen beitragen.
In einem Projekt der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz über die "Intensität der Jungbestandspflege" wurden 1991 in den Forstämtern Hochspeyer, Eppenbrunn und Schönau Läuterungsversuche in stammzahlreichen Eichen-Gertenholz-Beständen aus Saat angelegt. Mit diesem Versuch soll der Einfluss verschiedener Läuterungsvarianten auf die Zuwachs- und Wertleistung der Einzelbäume sowie deren Entwicklung unter gezielt gesteuerter Konkurrenz überprüft werden. Darüber hinaus sollen die Ausfallquote und die notwendige Anzahl von Z-Baum-Anwärtern ermittelt werden.

Kontakt

Dr. Michael Bücking
michael.buecking@wald-rlp.de
Tel.: +49-6131-884-268-176