Deutsch-Französische Zusammenarbeit im grenzüberschreitenden Naturwaldreservat Adelsberg-Lutzelhardt

Teilnehmer der 18. Komitee-Sitzung des Beirates zum grenzüberschreitenden Naturwaldreservates Adelsberg-Lutzelhardt vor dem Bürgermeisteramt der franz. Gemeinde Sturzelbronn
Teilnehmer der 18. Komitee-Sitzung des Beirates zum grenzüberschreitenden Naturwaldreservat Adelsberg-Lutzelhardt vor dem Bürgermeisteramt der franz. Gemeinde Sturzelbronn

Naturwaldreservate sind Prozessschutzflächen im Wald, welche u.a. als Referenzflächen für Naturnähe, der waldökologischen (Vergleichs)Forschung sowie als Lebensraum vieler seltener Arten dienen. Das Naturwaldreservat Adelsberg-Lutzelhardt im Wasgau ist eines von nunmehr 66 Naturwaldreservaten in Rheinland-Pfalz und nicht nur auf Grund seiner Größe von 192 ha einzigartig. Es ist das einzige grenzüberschreitende Naturwaldreservat in Rheinland-Pfalz und gleichzeitig Teil einer ebenfalls grenzüberschreitenden Kernzone im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Vosges du Nord. Die grenzübergreifende Zusammenarbeit der FAWF und der französischen ONF ermöglicht es, die natürliche, eigendynamische Entwicklung der typischen Buchenwälder des Waldgebiets Pfälzerwald-Nordvogesen waldökologisch zu untersuchen und zu dokumentieren. Auf der gemeinsamen Reservatsfläche von 401 ha können so Wissen und Verständnis über die dortigen sich ohne direkten menschlichen Einfluss entwickelnden Buchenwälder und deren Lebensgemeinschaften gewonnen werden. 

Seit seiner gemeinsamen Ausweisung im Jahr 2000 als grenzübergreifendes Naturwaldreservat im Rahmen eines INTERREG-Projektes traf sich im November 2023 nun zum 18. Mal der paritätisch aus Forstfachleuten, Wissenschaftlern, Behörden, Verbänden und Lokalpolitikern bestehende Reservats-Beirat. Diese Komitee-Sitzung wird jährlich im deutsch-französischen Wechsel organisiert und fand 2023 im Gemeindesaal der französischen Ortsgemeinde Sturzelbronn statt. Themen der diesjährigen Sitzung war u.a. die Vorstellung von Zwischenergebnissen zur Entwicklung der Vogelwelt seit 2001 durch den französischen Ornithologen Yves Muller. Ein weiterer Beitrag von Bernard Woerly widmete sich den Myxomyceten (Schleimpilzen). 

Weitere Sitzungsthemen waren u.a. die Waldbrandprävention sowie die Zuwegung im Brandfall. Die Abstimmung über künftige gemeinsame wissenschaftliche Untersuchungen wie bspw. einer Wiederholungskartierung der Fledermausfauna oder den Einfluss des Schalenwildes auf die natürliche Waldverjüngung im Naturwaldreservat lieferten weiteren Gesprächsstoff.  

Die nächste Komitee-Sitzung ist für den Herbst 2024 auf deutscher Seite geplant.

Share.