Einfluss von Kompensationskalkungen auf die Bodenvegetation (Literaturübersicht und Auswertung eigener Untersuchungen)
Institut für Waldbau, Universität Göttingen; Az.: 2V/01l
Zielsetzung:
Mit einer zusammenfassenden Auswertung der verfügbaren Literatur und eigenen Unterlagen sollen folgende Hypothesen geprüft werden:
- Durch die Bestandeskalkungen entwickelt sich eine üppige Bodenvegetation und Naturverjüngung.
- Durch die Kalkung erhöht sich die Artenzahl in der Vegetation.
- Mit den Kalkungen treten vermehrt Basen- und Stickstoffzeiger auf, während die Säurezeiger zurückgehen.
- Durch die Kalkung kommt es zu einer Ruderalisierung in den Wäldern, indem verstärkt Nichtwaldarten oder weitverbreitete Arten auftreten.
Methode:
Neben der verfügbaren Literatur wurden auf 15 Paaren an 1981 bis 1988 angelegten Versuchsflächen in Niedersachsen und Schleswig-Holstein im zeitlichen Abstand (1990, 1993, 1997) Vegetationsaufnahmen durchgeführt. Die Kalkung erfolgte mit 3t/ha; über Kalkart und Mahlfeinheit werden keine Angaben gemacht.
Ergebnisse:
Die Versuchsflächen können nur Fallbeispielscharakter haben, da die Ausgangsbedingungen auf den Flächen zum Zeitpunkt der Kalkung nicht erfasst wurden. Dennoch ist übereinstimmend festzustellen, dass die Kalkung
- zu einer deutlichen Zunahme der Artenzahlen in der Krautschicht führt
- mit einer erhöhten mittleren Reaktions- und Stickstoffzahl nach Ellenberg einhergeht
- den Anteil an Nichtwaldarten erhöht
- bei Wiederholung im Jahr 1993 diese Veränderungen nicht verstärkt hat