Veränderung der Tragfähigkeit von Forstwegen, Rückewegen und Rückegassen im saisonalen Jahresverlauf - Beschränkung der Untersuchung auf Rückegassen der wichtigsten Substratreihen !!
Universität Göttingen, Abt. Arbeitswissenschaft und Waldökologie; Az.: Göttingen 01/10
Zielsetzung:
Untersuchung der Tragfähigkeit zweier Rückegassen (Fichte und Buche) auf typischen Löss- bzw. Decklehmstandorten im saisonalen Verlauf (August 2010 bis Januar 2011).
Methoden:
Insgesamt wurden vier Parameter erhoben:
- volumetrischer Bodenwassergehalt
- Tragfähigkeit mittels dynamischem Plattendruckversuch
- Scherfestigkeit
- Eindringwiderstand eines Cone-Penetrometer.
Ergebnisse:
Ab Mitte August nahm der Bodenwassergehalt auf allen untersuchten Standorten deutlich zu, was mit einer Abnahme der Bodentragfähigkeit einhergeht.
Trotz der hohen Wassergehalte ergaben sich für die Bestände mittlere Tragfähigkeitswerte für die Fahrspuren von 10,3 MN/m² (Buche) bzw. 4,5 MN/m² (Fichte). Die Interpretation der Messwerte gestaltet sich jedoch schwierig, da der dynamische Plattendruckversuch auf die Bewertung von Baugründen ausgerichtet ist und sich daher keine Mindestanforderungen an die Tragfähigkeit für Rückegassen finden. Gleiches gilt für die Messungen des Eindringwiderstandes und der Scherfestigkeit. Darüber hinaus ist die Erhebung aller untersuchten Parameter mit erheblichen Unsicherheiten behaftet.
Ein Vergleich der gemessenen Tragfähigkeiten mit dem (in anderen Projekten) gemessenem Kontaktflächendruck lässt vermuten, dass die untersuchten Standorte nahezu das ganze Jahr hindurch ausreichende Tragfähigkeiten des Untergrundes für statische Belastungen aufweisen. Hierbei ist zu beachten, dass es rein um die Beurteilung des Standortes als Widerleger für die Maschinenmasse geht. Zusätzliche Scherbelastungen in horizontaler Richtung können bereits durch einmalige Befahrung zu erheblichen Bodenschäden führen.
Insgesamt bleibt der messbare Kontaktflächendruck eine valide Größe zur Beurteilung der Bodenbelastung. Einfache Messmethoden zur Ermittlung von Grenzwerten hinsichtlich kritischer Bodenbeanspruchungen fehlen weiterhin.