Erste Untersuchung zur möglichen Entstehung von Hybriden in benachbarten Beständen der Küsten- und der Inlandsdouglasie

 
Institut für Forstgenetik und Forstpflanzenzüchtung, Universität Göttingen; Az.: Göttingen 14/03

Zielsetzung:

In zugelassenen Erntebeständen der Küstenrasse der Douglasie ist eine Beteiligung von Pollen der Inlandrasse bei der Bildung von Nachkommen unerwünscht, da dann die weniger geeigneten Eigenschaften der Inlandsdouglasie an die nächste Waldgeneration weitergegeben würden.
Es soll der Frage nachgegangen werden, ob Bestände der Inlandsrasse über ihren Pollen Einfluss auf die genetischen Strukturen in den Nachkommen von benachbarten Beständen der Küstenrasse haben.

Material und Methoden:

Im Forstamt Daun, Gemeindewald Kirchweiler bzw. Üdersdorf befinden sich Bestände der Inlands- und der Küstenrasse in unmittelbarer Nachbarschaft, die Naturverjüngung aufweisen. An einem Bestand der Küstenrasse wurden Proben von 29 Pflanzen, an den anderen von 90 Pflanzen gewonnen.
Für die Untersuchung zur Hybridisierung wurden in erster Linie Enzymsysteme analysiert, die zwischen beiden Rassen am sichersten differenzieren. Zusätzlich zu den Isoenzymuntersuchungen wurden auch molekulare Marker (SSR-Marker) an Knospen untersucht.

Ergebnisse:

In beiden Beständen werden typische genetische Strukturen der Küstenrasse nachgewiesen; ein Hybridisierungseffekt ist nicht erkennbar. Während in dem einen Bestandespaar die Hauptwindrichtung es wenig wahrscheinlich macht, dass Pollen aus dem Bestand der Inlandrasse in Richtung westlich vorgelagerten Bestand der Küstenrasse verfrachtet wird, ist in dem anderen Bestandespaar eine geringe Überlappung der Blühtermine als Ursache auszumachen. Möglich ist auch, dass bis zum Zeitpunkt der Untersuchung an der Naturverjüngung Selektion gegen Rassehybriden stattgefunden hat.
Die Untersuchungen zu den SSR-Markern führten aus methodischen Gründen nicht zu auswertbaren Mustern.