Umbau von Fichtenreinbeständen mit Buche
Universität Göttingen, Abt. Waldbau und Waldökologie; Az.: Göttingen 07/08
Zielsetzung:
Der Versuch dient dem Verfahrensvergleich von Saat und Pflanzung der Buche zum Umbau von Fichtenreinbeständen im Wege des Voranbaus. Mit der vorliegenden Wiederholungsaufnahme im Herbst 2008 sollten 12 Vegetationsperioden nach der Versuchsanlage und 5 Jahre nach der Erstaufnahme
- die Entwicklung von konkurrenzbedingten Ausfällen
- die Entwicklung von Wachstum und Astigkeit
- die Wurzelentwicklung sowie
- die Vorratsentwicklung des überschirmenden Altbestandes
noch einmal untersucht werden.
Material und Methoden:
Der Versuch umfasst zwei sehr wüchsige, zur Zeit der Versuchsanlage (1997) 75 bzw. 78 Jahre alte Fichtenreinbestände im Süden Bayerns. Auf beiden Flächen wurde ein identisches Versuchsdesign in Form eines lateinischen Quadrates realisiert, bei dem jede der 6 Versuchsvarianten sechsmal wiederholt sowohl in jeder der Reihen als auch in jeder der Spalten vertreten ist. Die Varianten sind Bucheckernsaat, Bucheckernsaat und Kalkung, Bucheckernsaat mit Laubabdeckung, Pflanzung von Buche 1+0, Pflanzung von Buche 2+0 sowie Beobachtung der Sukzession ohne aktive Maßnahme.
Folgende Parameter wurden erhoben:
- im Altbestand: Vollaufnahme BHD, repräsentative Höhenmessungen sowie die Masse des ausscheidenden Bestandes
- in der Verjüngung: Schadansprache (ungeschädigt, geschädigt, tot), Sprosslänge, Sprossbasisdurchmesser, Ansatzhöhe des untersten lebenden Astes
Ergebnisse:
Aufgrund verschiedener Probleme (lang anhaltende Schneelage, aufwändige Rekonstruktion der Baumnumeration in der Verjüngung) liegen für den Berichtszeitraum lediglich Aussagen für den Altbestand vor. Die nach der initialen Bestandesauflichtung zum Buchenvoranbau noch geleisteten Zuwächse (12 bis 16 fm/ha/J) können bei weiteren Erntemaßnahmen durch den verbleibenden Bestand nicht kompensiert werden. Selbst dann nicht, wenn unproduktive Individuen niedriger soziologischer Stammklassen entnommen werden. Das Zuwachsniveau verringerte sich zwischen 2003 und 2005 um 25 % - 30%. Dies korrespondiert mit der im Jahr 2003 erfolgten Entnahme von 24 % des aufstockenden Vorrats.