Industrielle Verwendung und Eigenschaften von Ahornholz (Acer Spec.)
Institut für Forstbenutzung und Forstliche Arbeitswissenschaft, Universität Freiburg; Az.: 5V/02 a
Zielsetzung:
In den vergangenen Jahren sind Preise für Ahornholz der Güteklassen B und C vergleichsweise stärker gestiegen als für die Spitzenqualitäten. Daher soll die industrielle Verwendung von Ahornholz ermittelt und die Qualitätsmerkmale von Ahornholz schwächerer Dimensionen dargestellt werden.
Methode:
Die Verwendung von Ahornholz wurde durch die Befragung mit Fragebogen von insgesamt 90 meist kleinen bis mittelgroßen Sägewerken und von Furnierherstellern ermittelt. Davon kamen Rückmeldungen von 67 Betrieben, 26 Fragebogen konnten schließlich ausgewertet werden. Die Rundholzmerkmale wurden an eingeschlagenen Bäumen in 2 Revieren des Forstamtes Breisach nach der Sortierrichtlinie EN 1316-3 erhoben, Messung der Merkmale erfolgte nach EN 1310, Messung von Länge und Durchmesser erfolgte nach HKS. Es wurden die untersten 15 m der Stämme berücksichtigt, sofern der Durchmesser 10 cm mR. nicht unterschritt.
Ergebnisse:
1. Befragung:
Die befragten Sägewerke waren fast ausschließlich kleine bis mittelgroße Betriebe, die Furnierhersteller waren sowohl von der Zahl ihrer Mitarbeiter als auch von ihrem Holzverbrauch größer. Der Anteil von Ahornrundholz am gesamten Holzeinsatz aller Betriebe liegt im Mittel bei 5%, wobei Bergahornholz vor allem aufgrund seiner helleren Farbe deutlich häufiger eingesetzt wird als Spitzahornholz. Das eingesetzte Ahornholz kommt zu etwa gleichen Teilen aus dem In- und Ausland. Es wird etwa zu gleichen Teilen gütesortiertes Holz nach der HKS und nach kundenspezifischer Sortierung eingekauft. Die Sortierung nach Europäischen Normen ist nur von geringer Bedeutung. Die Weiterver- und -bearbeitung des produzierten Schnitt- bzw. Furnierholzes beschränkt sich bei den meisten Betrieben auf die technische Trocknung. Der größte Teil des produzierten Schnittholzes wird von Holzhandelsbetrieben abgenommen, gefolgt von der Möbelindustrie und Betrieben des Innenausbaus. Furnier wird vor allem an die Möbelbranche und den Holzhandel geliefert. Verfärbungen, Braunkern, Äste, Pilzbefall, Krümmung und Drehwuchs sind die Rundholzmerkmale beim Ahorn, die die Verwendungsmöglichkeiten aus Sicht der holzverarbeitenden Industrie am meisten einschränken. Die Bereitschaft, auch Stämme geringerer Dimension einzusetzen, ist nicht sehr ausgeprägt. Als wichtigste Bedingung zum Einsatz solchen Holzes wurde die Geradschaftigkeit des Holzes aufgeführt. Diejenigen Betriebe, die sich einen Schwachholzeinsatz nicht vorstellen können, führten vor allem die mangelnde Akzeptanz seitens ihrer Kunden und technisch-ökonomische Gründe an.
2. Rundholzmerkmale:
Eine Untersuchung der Rundholzmerkmale überwiegend schwachen Ahornrundholzes nach den Richtlinien der Sortiervorschrift EN 1316-3 ergab, dass die Astreinigung bei den meisten Bäumen zwar abgeschlossen ist und die meisten Äste überwallt sind, die große Anzahl von Beulen lässt aber auf nur geringe astfreie Holzanteile schließen. Alle untersuchten Bäume sind unschnürig und wiesen im Mittel auf über 60% ihrer Stammlänge eine Krümmung auf. Besonders günstig sind die im Vergleich zu Holz stärkerer Dimensionen nur bei wenigen Bäumen auftretenden Fehlkerne zu bewerten. Auch Fäulen traten nicht auf. Eine Gesamtsortierung unter Berücksichtigung aller relevanten Merkmale unter Ausschluss der mindestens geforderten Durchmesser ergab für die Güteklasse A einen Anteil am Gesamtvolumen der untersuchten Bäume von 12,94%. Auf Güteklasse B entfallen 8,45%, auf Güteklasse C 34,85% und auf Güteklasse D 38,28% der Gesamtsumme.