Aufnahme des Fichten-Umbauversuchs im Forstamt Hochwald
Institut für Waldbau, Universität Freiburg; Az.: Freiburg 06/06
Zielsetzung:
Fichten-Reinbestände kostengünstiger mittels Buchensaat umzubauen statt über die teuere Pflanzung.
Art und Umfang der Versuche:
Im Frühjahr 1996 bot sich im Forstamt Hochwald (früher Osburg) die Möglichkeit, unter durch die Stürme 1989/90 mehr oder minder stark aufgelichteten Fichtenbeständen - auf pseudovergleyten Braunerdeböden - Buchen per Saat und zum Vergleich per Pflanzung zu begründen. Als weitere Variante wurde noch gekalkt. Damit gab es 3 Einflussfaktoren (Schirmdichte, Begründungsverfahren und Kalkung).
Ergebnisse:
1. Entwicklung der gesäten Buchen
- Nach 10 Jahren waren im Durchschnitt weniger als die Hälfte aller Saatplätze besetzt. Dichte Schirme und Schäden durch Mäuse wurden als Ursachen für die schwache Besetzung der gesäten Buchen genannt. Die Kalkung wirkte sich weit überwiegend vorteilhaft aus und erhöhte den Anteil besetzter Plätze um durchschnittlich fast 20%.
- Bei den Höhen der gesäten Buchen zeigte sich ein sehr enger Zusammenhang zwischen dem Höhenwachstum und dem Lichtangebot. Die Kalkung wirkte sich bemerkbar: unter dichtem Schirm durch eine Steigerung um etwa 10 cm, in der großen Lücke aber um fast 160 cm.
2. Entwicklung der gepflanzten Buchen
- Sie hatten nahezu keine Verluste
- Sie waren im Schnitt dreimal so hoch wie die gesäten. Auch hatte die Kalkung das Höhenwachstum zusätzlich angeregt – allerdings prozentual nicht ganz so stark wie bei den gesäten Buchen.
Praxisrelevante Schlussfolgerungen:
- Die Saat erbrachte widersprüchliche Keim- und Anwuchsergebnisse.
- Die Kalkung in Saat- und Pflanzenlöchern hat sich vorteilhaft auf Keimung, Etablierung und Wachstum ausgewirkt.
- Auch die schattenertragenden Jungbuchen entwickeln sich nur frohwüchsig und entkommen damit dem Rehwildverbiss rasch, wenn sie genügend Licht erhalten.
- Die Kalkung wirkt ebenfalls nur deutlich wuchsfördernd bei ausreichendem Lichtgenuss.