Ökonomie der Waldnutzung

Fassholz aus Rheinland-Pfalz
(Rhenish-Palatinate cask wood)

Fasseiche

Ziel der Studie war, die Holzanatomie und –chemie der unterschiedlichen Fassholzherkünfte im Land vergleichend zu französischem Holz zu charakterisieren und einen Beitrag zur Ernährungs- und Klimaphysiologie der Gerbstoffe und Whiskylactone zu leisten.
Unter allen Fassholzherkünften hatten die Eichen aus dem Pfälzwerwald die engsten Jahrringe mit dem höchsten Frühholzanteil und die Edelkastanien eben dorther die breitesten mit dem geringsten Frühholzanteil. Die Fasshölzer lagen in ihren apparenten Porositäten nur ten¬denziell auseinander und glichen sich weitgehend in ihren Permeabilitäten. 
Die Fasseichen unterschieden sich in ihren Gehalten an Gesamtphenol und Ellagtanninen, darunter vor allem Castalagin und Vescalagin, weder nach Herkunft noch Baumart signifikant voneinander. Im Gegensatz dazu waren die Edelkastanien ca. doppelt so reich an Gerbstoffen wie die Eichen. Anders als zur Baumernährung zeigte sich eine merkliche Beziehung der Gerbstoffgehalte im Holz zur Standortsaridität.
Nur im Eichenholz, nicht jedoch im Edelkastanienholz ließen sich Whiskylactone nachweisen. Zwischen deutschem und französischem Eichenholz gab es keinen signifikanten Unterschied, wohl aber zwischen den einzelnen Herkünften. Die Stieleichendauben waren in diesem Aroma etwa halb so kräftig wie die Traubeneichendauben. Die Traubeneichen aus dem Pfälzerwald haben die weitaus höchsten Whiskylactongehalte.
Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass es nicht reicht, sich bei der Beschaffung von Fassholz mit der Baumart, Herkunft oder Jahrringbreite zu befassen. Vielmehr wird empfoh-len, sich auch mit den Standorten zu befassen, von denen der Rohstoff stammt, will man je-weils dem Wein angepasste Fässer bauen. Erst dies gewährleistet, dass die Holznote aus Eichentanninen und –aromen den Wein individuell ergänzt.

The objective of the study was to characterize the wood anatomy and –chemistry of rhenish-palatine cask wood proveniences as compared to French ones and to contribute to the ecophysiology of tannins and lactones.

Kontakt

Dr. Stefan Seegmüller
stefan.seegmueller@wald-rlp.de
Tel.: +49-6131-884-268-127

Weitere Links

Fassholz aus Rheinland-Pfalz (<link file:10213 _blank download file>Abschlussbericht; PDF; 1,43 MB)