Waldschutz

Nährstoffentzüge durch die Holzernte
(Nutrient removal by wood harvest)

Fällung eines Probebaumes
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Die dauerhafte Erhaltung der ökosystemaren Nährstoffpotenziale ist eine grundlegende Forderung der in den Waldgesetzen und Zertifizierungssystemen fixierten nachhaltigen Bewirtschaftung unserer Wälder. Vor allem auf armen Substraten spielt der Nährstoffexport durch die Ernte von Holz oder holziger Biomasse eine wichtige Rolle in den Nährstoffbilanzen der Waldökosysteme. Durch die zunehmende Intensivierung der Nutzung von Holz auch als Ersatz fossiler Brennstoffe nimmt die Bedeutung nutzungsbedingter Nährstoffentzüge für den ökosystemaren Nährstoffhaushalt erheblich zu. 
Im Rahmen eines von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten und in Kooperation der FAWF, der Standortskartierung Koblenz, des Lehrstuhls für Waldwachstumskunde und des Fachbereich für Waldernährung und Wasserhaushalt der TU München bearbeiten Projekts erfolgen umfangreiche Nährstoffbilanzierungen für die bedeutsamen rheinland-pfälzischen Standorte und Bestockungen. 
Die Kalkulation der Biomasse- und Nährstoffentzüge bei unterschiedlicher waldbaulicher Behandlung und variierenden Nutzungsvorgaben erfolgt über Szenariosimulationen mit dem Waldwachstumssimulator SILVA. Hierzu wurden in SILVA die Wachstumsfunktionen an das standortstypische Wachstum angepasst. Weiterhin wurde SILVA um Biomassefunktionen zur Schätzung der Nährstoffvorräte nach Baumkompartimenten erweitert. Zur Gewinnung der Grundlagendaten wurden umfangreiche Aufnahmen, Beprobungen und Analysen an insgesamt 534 Probebäumen durchgeführt.
Die bisherigen Befunde belegen die große Bedeutung des Reisigs für den ökosystemaren Nährstoffhaushalt. Vor allem für Calcium und zum Teil auch für Magnesium ergeben sich auf den armen Substraten defizitäre Bilanzen. 


Veröffentlichungen

Block, J.; Schuck, J. (2002): Nährstoffentzüge durch die Holzernte und ihr Einfluss auf den Nährstoffhaushalt armer Standorte in Rheinland-Pfalz. Forstliche Forschungsberichte München Nr. 186: 150-151 

Grote, R.; Schuck, J.; Block, J.; Pretzsch, H. (2003): Oberirdische holzige Biomasse in Kiefern-/Buchen- und Eichen-/Buchen-Mischbeständen. Forstwissenschaftliches Centralblatt 122 (2003) 5: 287-301

Block, J.; Seifert, T.; Schuck, J. (2007). Einfluss der waldbaulichen Behandlung und der Holznutzung auf den Nährstoffhaushalt von Traubeneichenökosystemen. Mitteilungen aus der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz, Nr. 63/07: 117-150

Block, J.; Schuck, J.; Seifert, T. (2008): Einfluss unterschiedlicher Nutzungsintensitäten auf den Nährstoffhaushalt von Waldökosystemen auf Buntsandstein im Pfälzerwald. Forst u. Holz 63, 7/8: 66-70 

Meiwes, K. J.; Asche, N.; Block, J.; Kallweit, R.; Kölling, C.; Raben, G.; v. Wilpert, K. (2008): Potenziale und Restriktionen der Biomassenutzung im Wald. AFZ/Der Wald, 10-11, 598-603

Pretzsch, H.; Block, J.; Böttcher, M.; Dieler, J.; Gauer, J.; Göttlein, A.; Moshammer, R.; Schuck, J.; Weis, W.; Wunn, U. (2013): Entscheidungsstützungssystem zum Nährstoffentzug im Rahmen der Holzernte - Nährstoffbilanzen wichtiger Waldstandorte in Bayern und Rheinland-Pfalz. Schlussbericht zum Projekt 25966-33/0, Deutsche Bundesstiftung Umwelt, 204 S. und Anhang
 

Kontakt

Dr. Martin Greve
martin.greve@wald-rlp.de
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Julius Schuck
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