Zukünftiger Standort für die Heizzentrale

Hintergrund der Untersuchung war, dass sich ein Landwirt in Hermeskeil dafür interessiert, eine Biomassenahwärme aufzubauen. Insbesondere bietet dies die Möglichkeit, die Stroh- und Energiekornnutzung zu untersuchen. Deshalb war es das Ziel dieser Untersuchung, die Bereitschaft der Anlieger für ein Biomasse-Nahwärmesystem zu evaluieren und ein entsprechendes Netz zu entwerfen.

Zu diesem Zweck haben die Autoren die größeren Wärmeverbraucher im Umgriff einer größeren städtischen Wärmesenke befragt und den Wärmebedarf der kleineren qualifiziert geschätzt. Sie stellen unter neun von 15 großen Wärmeverbrauchern eine große Bereitschaft für eine Biomasse-Nahwärme fest. Ein Versorgungsnetz für diese Anlieger würde bei einer Trassenlänge von ca. 750 m jährlich ca. 2.300 MWhth. bei einer Maximalleistung von über 1.160 kWth. liefern. Würden sich die Trassenanlieger mit geringerem Wärmebedarf an das Netz anschließen, so stiege der Wärmeabsatz auf ca. 3.500 MWhth. / a und die Leistung auf etwa 1.600 kWth..

Das Nahwärmenetz würde selbst ohne die Kleinabnehmer KfW-gefördert, weil es eine Anschlussdichte von über 3 MWhth. / m * a erreicht, während die KfW-Fördergrenze bei 1,5 MWhth. / m * a liegt. Außerdem ließen sich in beträchtlichem Umfang CO2-Zertifikate verkaufen. Eine kleine Nahwärme mit Strohfeuerung wäre mit einem Wärmepreis von 8,9 ct / kWhth. die günstigste Variante mit Biomasse. Dezentrale Ölheizungen liefern nur dann vergleichbar günstige Wärme, wenn sie große Einzelobjekte wie beispielsweise ein Altenheim bedienen.

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Dr. Stefan Seegmüller, stefan.seegmueller(at)wald-rlp.de, Tel.: +49-6306-911-127