Konzept des Forstlichen Umweltmonitorings
Waldökosysteme sind vielfältigen Belastungen ausgesetzt. Um rechtzeitig ungünstigen Entwicklungen entgegensteuern zu können, ist eine fortlaufende Überwachung des Waldzustandes notwendig.
Während zu Programmbeginn die Belastungen der Waldökosysteme durch Luftschadstoffe im Vordergrund standen, ist mittlerweile der Fokus verstärkt auf mögliche Auswirkungen des Klimawandels gerichtet. Die von Anfang an "ursachenneutrale" Ausrichtung des Programms - d.h. die Einbeziehung aller das Waldökosystem beeinflussenden Faktoren ist nun ein unschätzbarer Vorteil.
Das forstliche Umweltmonitoring erfolgt in Rheinland-Pfalz mithilfe von landesweiten Übersichtserhebungen und anhand von Intensivuntersuchungen an Waldökosystem-Dauerbeobachtungsflächen.
Übersichtserhebungen
Landesweite Übersichtserhebungen, wie die jährliche Waldschadenserhebung und die alle 15 Jahre durchzuführende Bodenzustands- und Waldernährungserhebung erfolgen auf einem systematischen, permanenten und landesweiten Stichprobenraster und erlauben daher jeweils flächenrepräsentative Aussagen über den aktuellen Zustand des Waldes in Rheinland-Pfalz. Als Indikatoren für den Waldzustand werden der vom Boden aus sichtbare Kronenzustand, der chemische Bodenzustand und der aus Nadel-/Blattanalysen abgeleitete Ernährungszustand der Bäume eingesetzt.
Mithilfe dieser großräumigen Stichprobenverfahren lassen sich Schadensschwerpunkte lokalisieren und aktuelle Entwicklungstendenzen des Waldzustandes aufzeigen. Zur Klärung von Ursache-Wirkungsbeziehungen im Waldschadensgeschehen sind sie allerdings nur bedingt geeignet. Daher erfolgen bereits seit 1983 ergänzend zu den Übersichtserhebungen Intensivuntersuchungen in ausgewählten Waldbeständen.
Intensivuntersuchungen
Intensivuntersuchungen an Waldökosystem-Dauerbeobachtungsflächen dienen vor allem der Erweiterung der Kenntnisse über die Dynamik in den Waldökosystemen und die Reaktionen dieser Systeme auf veränderte Umweltbedingungen.
An den Waldökosystem-Dauerbeobachtungsflächen erfolgen kontinuierliche Messungen der Luftschadstoffbelastung und der Witterungsverläufe sowie eine fortlaufende Beobachtung der Reaktionen der Waldökosysteme auf natürliche und anthropogene Stresseinflüsse.
Nationale und internationale Zusammenarbeit
Das rheinland-pfälzische forstliche Umweltmonitoring ist eingebunden in entsprechende bundesweite und europaweite Programme. Bis 2011 wurden durch die EU unter dem Finanzierungsinstrument LIFE+ 26 WSE-Punkte und 3 Intensivuntersuchungsflächen in einem Programm zur Weiterentwicklung und Durchführung eines europäischen forstlichen Beobachtungs- und Messprogramms ("Further Develompment and Implementation of an EU-level Forest Monitoring System") gefördert.