Waldgesellschaften im Naturwaldreservat „Adelsberg“

Institut für Waldbau, Universität Göttingen; Az.: 2V/01k

Zielsetzung:

Naturwaldreservate sind regionale Referenzflächen zu benachbarten Wirtschaftswäldern und sollen auf unterschiedlichen Ebenen Vergleiche ermöglichen. Dabei ist es erforderlich, u. a. die Vegetation zu erfassen und langfristig zu beobachten. Eine pflanzensoziologische Gliederung des Gebietes dient dabei als Grundlage.

Methode:

Im Naturwaldreservat wurden auf ca. 100 Flächen mit einer Größe von 400 m2 Vegetations-aufnahmen vorgenommen. Die Fläche jeder Vegetationsaufnahme wurde entsprechend den natürlichen Gegebenheiten des Geländes festgelegt, wobei eine möglichst große physionomisch-strukturelle, floristische und ökologische Homogenität des Bestandes angestrebt wurde. Nach Schichten getrennt wurden alle Gefäß- und Farnpflanzen, Moose und Flechten erfasst und Deckungsgrade ermittelt.
Während die Laubwaldgesellschaften den jeweiligen Vegetationstypen zugeordnet wurden, war bei den Nadelwaldtypen eine deutsche Bezeichnung entsprechend der die Struktur kennzeichnenden Baumarten zu wählen.

Ergebnisse:

Buchen(misch)wälder nehmen mit ca. 65% den größten Teil der Fläche ein. Die bodensauren, artenarmen Hainsimsen-(Eichen-)Buchenwälder sind überall verbreitet, allerdings mit beachtlichen Variationen in der Baumschicht.
Der bodensaure Eichen(misch)wald kommt nur in südost- bis südwestexponierten Hanglagen vor (ca. 15% der Gesamtfläche).
Als Subassoziation treten auf

  • typischer Hainsimsen-(Eichen-)Buchenwald
  • Weißmoos-Hainsimsen-(Eichen-)Buchenwald
  • Birken-Traubeneichenwald

Nadelwälder als Ersatzgesellschaften für den Hainsimsen Buchenwald umfassen rd. 20% der Fläche und werden in Fichten- und Douglasienwälder unterschieden.
Schließlich sind Waldlichtungen zu erwähnen, die überwiegend mit Schlagfluren besiedelt sind.
Zusätzlich zur Baum-, Strauch-, Kraut-, Moos- und Flechtenschicht wurde der stehende und liegende Totholz-Anteil erfasst.