Analyse von Stichprobenverfahren zur Erfassung der Waldverjüngung

Institut für Waldbau, Abt. Biometrie, Universität Freiburg; Az.: Freiburg 07/06

Zielsetzung: 

Analyse von Verjüngungsinventuren,
dabei Beschreibung von Methoden, alternativen Ausnahmeverfahren und von Stichprobenverfahren im Hinblick auf

  1. Erfassung von Umfang und Status von Naturverjüngungen
  2. Ausmaß, Zusammensetzung und Zustand der Naturverjüngung
  3. Wildbestandsuntersuchung und Monitoring von Verbißschäden

Methoden:

Zusammenstellung und Beschreibung der Inventurverfahren, der Aufnahmeeinheiten und der Stichprobenverfahren (Literaturauswertung)

Ergebnisse:

Mit den Waldinventurverfahren erhält man einen Überblick über das Ausmaß und den Zustand der Verjüngung. Es gibt Inventurverfahren mit Aussagekraft für jeweils spezifische Skalenebenen, die dann aber keine Aussagekraft für andere Skalenebenen haben. Verbissinventuren sind nicht repräsentativ zur Bestimmung von Umfang oder Zustand der Waldverjüngung, sie erlauben nur Aussagen über Verbissanteile. Es gibt also kein allgemeingültiges Inventurdesign, das von einer Anwendung auf die andere übertragbar wäre. Jedes Inventurverfahren muss an die vorliegenden Verhältnisse und Zielsetzungen im Einzelfall angepasst werden, bzw. es muss eine Kombination verschiedener Verfahren gewählt werden.
Es wird empfohlen, spezielle Verfahren zur bestandesweisen und großräumigen Inventur der Naturverjüngung zu entwickeln. Für die Aufnahme der Naturverjüngung werden im Forschungsbericht die wichtigsten Aufnahmeeinheiten und ihre praktische Anwendung für Verjüngungsinventuren beschrieben.
Bestandesweise Inventuren können mit systematischen Stichproben durchgeführt werden, ggf. kann deren Effizienz durch Stratifizierung erhöht werden. Großräumige Inventuren können mit Cluster-Stichproben angegangen werden. Adaptive Cluster-Stichproben können deren Effizienz erhöhen, wenn die Naturverjüngung geklumpt auftritt.
Während Methoden zur Inventur der räumlichen Verteilung der Naturverjüngung in Beständen bereits hinreichend entwickelt sind, gibt es kaum Methoden zur Inventur der räumlichen Verteilung der Naturverjüngung in größeren Gebieten. Hier besteht weiterer Forschungsbedarf zur Entwicklung eines an diese Skalenebene angepassten Inventurdesigns.