Untersuchung institutioneller Regelungen zur effizienten Umsetzung nachhaltiger Wasserschutzleistungen
Institut für Forstökonomie, Universität Göttingen Az.: Göttingen 01/07
Zielsetzung:
Ausgehend von den Erfahrungen des Wasserschutzes in der Landwirtschaft sollen mögliche ökonomische Instrumente und institutionelle Regelungen zur Umsetzung forstlicher Maßnahmen des Gewässerschutzes am Beispiel von Niedersachsen aufgezeigt werden. Obgleich die Problematik im Bereich des Wasserschutzes grundverschieden von der der Forstwirtschaft ist, können die bereits angewandten Umsetzungsinstrumente denen der Forstwirtschaft sehr ähnlich sein. Daher werden in der Untersuchung der Uni Göttingen zunächst die institutionellen Lösungen einschließlich ihrer Rahmenbedingungen im Bereich der Landwirtschaft dargestellt und analysiert. Im Anschluss daran sollen Handlungsempfehlungen für effiziente Umsetzungsinstrumente für den Wasserschutz im Wald abgeleitet werden.
Methoden:
Literaturrecherche zur Analyse der Wasserschutzregelungen in der Landwirtschaft (Dokumentenanalyse = Forschungstechnik, mit der man aus jeder Art von Bedeutungsträgern durch systematische und objektive Identifizierung ihrer Elemente Schlüsse ziehen kann, die über das einzelne analysierte Dokument hinaus verallgemeinert werden können).
Befragungen / Interviews mit teil-standardisierten Fragebögen zur Erlangung von Relevanzstrukturen und Erfahrungshintergründen. Experteninterviews zur Erlangung vertiefter Informationen und einer realitätsgerechten Darstellung der Problematik. Telefoninterviews. (Die Interviews wurden vorwiegend mit Akteuren der Landwirtschaft durchgeführt.)
Ergebnisse:
Monetäre Anreize (durch die EU, Bund oder Länder) spielen bei der Durchführung von Wasserschutzleistungen die bedeutendste Rolle. Landwirtschaftliche und Forstbetriebe bieten wasserschutzorientierte Maßnahmen nur an, wenn sie sich dadurch wirtschaftlich nicht schlechter stellen also ohne diese Maßnahmen. Dabei wird die Wirtschaft von der Politik als direktes ökonomisches Instrument betrachtet. Die politischen Rahmenbedingungen sollen das Funktionieren der Marktwirtschaft absichern. Im Bereich des Wasserschutzes greift die Politik direkt in die Steuerung ein.
Es wird intensiv die Verwaltungsorganisation des Wasserschutzes in Rheinland-Pfalz dargestellt von der „Obersten Wasserbehörde“ (MUFV) über die oberen Wasserbehörden (SGD’s Nord und Süd), eine „obere Umwelt -, Verbraucher- und Arbeitsschutzbehörde“ (LFUWG) bis zu den „Unteren Wasserbehörden“ (Kreis- und Stadtverwaltungen). Beteililgungsbehörden werden benannt (Landwirtschaftskammer) und Wasserschutzgebiete aufsummiert.
Beispielhaft wird die Umsetzung von Wasserschutzmaßnahmen in Rheinland-Pfalz dargestellt und am Beispiel von Niedersachsen wird abgeleitet, dass die staatliche Förderung und Wasserentnahmegebühr einen wichtigen Beitrag zum Trinkwasserschutz in Niedersachsen leistet.