Die in Mitteleuropa an Roteiche festgestellten Insekten und Pilze und ihre möglichen Auswirkungen aus der Sicht der Forstschutz-Praxis – eine Literaturstudie

Institut für Forstzoologie und Waldschutz, Universität Göttingen; Az.: 2V/01h

Zielsetzung:

Auf der Grundlage von Literatur soll die Frage beantwortet werden, ob eine tatsächliche oder potenzielle Schädigung der Roteiche durch biotische Einflussfaktoren unter mittel-europäischen Verhältnissen möglich ist.

Ergebnisse:

  • Durch Reh- und Rotwild wird die Roteiche stark verbissen und gefegt. Schwarzwild nimmt die Eicheln gerne auf und kann dadurch Saaten schädigen.
  • Nagetiere wie Kaninchen, Hasen sowie Wühl-, Erd- und Feldmäuse benagen die Knospen und Triebe und können dadurch Kulturen vernichten. Allerdings vermag die Roteiche Stockausschläge zu bilden und dadurch zu regenerieren.
  • Von den an der Roteiche beobachteten forstrelevanten Insekten sind Eichenspinner, Schwammspinner (durch Blattfraß) und Brauner Lappenrüssler (als Kulturrisiko auf frischen Fichtenabtriebsflächen) von Bedeutung, während der Große Frostspanner und der Eichenwickler wenig schädlich sind.
  • Bei den Pilzen werden als schädigend genannt: Eichenwelke, Rindeneichen-Brand, Stereum rugosum und die Verticillium-Welke.
  • Es besteht mit weiterer Verbreitung und Alterung der Roteiche die Möglichkeit, dass Schädlinge der heimischen Eichen und Buchen auf diese Baumart übergreifen. Eine umfangreiche Liste potentieller Schädlinge auf der Grundlage der Arbeiten von BAUER (1953) , SCHWERDTFEGER (1981), GALFORD (1985) und GIBSON (1982) wurde erstellt.
  • Auf das Gefährdungspotenzial durch die Amerikanische Eichenwelke, insbesondere in der räumlichen Nähe zu Rohholz-Importhäfen, wird hingewiesen.