Untersuchungen von ringschäligem Edelkastanienholz mit mikroholzanatomischen und –chemischen Untersuchungsverfahren
Universität Göttingen, Abt. Holzbiologie und Holzprodukte, Burckhardt Institut; Az.: Göttingen 07/12
Zielsetzung:
Erforschung der Ursachen von Ringschäle-Rissen im Edelkastanienholz.
Methoden:
- Untersuchung der Früh- und Spätholzanteile (Jahresringanalyse)
- Vermessung u. räumliche Darstellung der Gefäße im Früh- u. Spätholz (Mikroskopie)
- Quantitative Untersuchung von Lignin u. phenolischen Inhaltsstoffen auf Zellwandebene (Universal-Microspectralphotometrie)
- Messungen der Holzdichteverteilung in Radial-Gradienten (Computer-Tomographie)
Ergebnisse:
Jahresringanalyse:
Keine eindeutige Tendenz der Abhängigkeit der Rissbildung von den Jahresringbreiten bzw. den relativen Früh- und Spätholzanteilen; tendenziell folgt das Spätholz dem Jahresringbreitenverlauf, während das Frühholz auf relativ geringem Niveau verbleibt.
Mikroskopie:
Keine eindeutige Tendenz bezüglich des Unterschieds zwischen Holzproben mit und ohne Riss. Die Variabilität von Früh- und Spätholzgefäßdurchmessern sowie der doppelten Zellwanddicke der Libriformfasern im Spätholz von Holzproben mit Riss steht in Zusammenhang mit einer hohen Variabilität innerhalb der untersuchten Sektion.
Universal-Microspectralphotometrie:
Nachweis von signifikant höheren Ligninanteilen bei 2 von 3 untersuchten Mikroschnitten mit Riss und damit einer höheren Sprödigkeit / Anisotropie des untersuchten Gewebes. Dies verändert das Quell- und Schwind-Verhalten des Holzes und kommt als mögliche Ursache für die Rissbildung in Betracht.
Computer-Tomographie:
Die Variabilität der Holzdichte von Proben mit Ringschäle-Riss ist größer als diejenige von Proben ohne Ringschäle-Riss. Eine Wechselbeziehung zwischen der Variabilität von Früh- und Spätholzgefäßdurchmessern sowie der doppelten Zellwanddicke der Libriformfasern im Spätholz von Proben mit Riss und der Variabilität der Holzdichte wurde bestätigt.