Analyse des Duftmusters des durch Hylecoetus dermestoides genutzten Baumartenspektrums im Hinblick auf Beurteilung der attraktiven Komponenten bei Eiche und Buche

Institut für Forstzoologie und Waldschutz, Universität Göttingen; Az.: Göttingen 14/ 04
 

Zielsetzung:

Kalamitäten (Sturmereignisse/ Trockenheit) können durch das Auftreten von sekundären Holzschädlingen in ihren Auswirkungen verschärft werden. Zu diesen Arten gehört der Buchenwerftkäfer (Hylecoetus dermestoides), der als polyphage Art praktisch alle Laub- und Nadelhölzer Mitteleuropas befällt, mit offensichtlicher Bevorzugung der Buche. Ziel der Untersuchung ist es, die charakteristischen Substanzen für die von den verschiedenen Baumarten abgegebenen Duftstoffe zu untersuchen und herauszufinden, welche für den Käfer wahrnehmbar sind. Aus der Beziehung zwischen Befallintensität und dem beobachteten Duftmuster lassen sich so besonders attraktive Substanzen erkennen.

Methoden:

Mit der Elektroantennographie (E A G) kann die olfaktorische Reaktion des Insektes erfasst werden. Mit der Gaschromatographie mit massenspektrometrischem Detektor (G C-M S) werden komplexe Stoffgemische aufgetrennt. Durch Kombination beider Messprinzipien (G C- E A D- M S) können die organischen Verbindungen quantitativ erfasst werden, andererseits die Zuordnung der Antennenreaktionen zu bestimmten Substanzen ermöglicht werden.

Ergebnisse:

Der Käfer kann ¾ der überhaupt allen Baumarten zur Verfügung stehenden Stoffe wahrnehmen und dadurch Informationen über Ort und Qualität des Brutholzes erhalten. Neben Ethanol müssen weiteren Stoffen für die Anlockung besondere  Bedeutung beigemessen werden. Die Zahl der potentiellen Lock- und Ablenkstoffe konnte auf etwa 45 Substanzen eingeschränkt werden. Aus dieser Zahl könnten 9 Substanzen ausgewählt werden, deren verhaltenssteuernde Wirkung sicher anzunehmen ist und mit denen Verhaltensversuche besonders vielversprechend sind.