Simulation praxisnaher Behandlungsalternativen für Buche-Fichtenmischbestände

Institut für Waldinventur und Waldwachstum, Universität Göttingen; Az.: Göttingen 07/ 04
 

Zielsetzung:

Am Institut für Waldinventur und Waldwachstum wurde eine Methode entwickelt, die die Beschreibung einer Bestandesentwicklung mit den Parametern „forstlicher Eingriff“, „Wachstum“ und „ungeplante Störungen“ ermöglicht. Diese Bestandesentwicklung über mehrere Zeiträume hinweg wird als eine Menge von Pfaden beschrieben, die durch eine Reihe von Restriktionen (z.B. Oberhöhengrenzen, Bestockungsgradrahmen) und Behandlungsmaßnahmen (z.B. Entnahme von Bedrängern) definiert werden. Die Anzahl der möglichen Pfade ist entscheidend von der Anzahl und der Stärke der zulässigen Durchforstungen und von der Größe des maximal zulässigen Bestockungsgrades abhängig.

Mit Hilfe eines Datensatzes aus einer Buchen-Fichten-Weiserfläche der F A W F Rheinlad-Pfalz wird versucht, die Variablen des Durchforstungsmodells realitätsnah zu kalibrieren.

Methode:

Aus der Datengrundlage – eine undurchforstete und eine ortsüblich durchforstete Parzelle – mit 9 Aufnahmezeitpunkten wurden die relativen Grundflächen (Grundfläche ausscheidender Bestand zu Grundfläche des Gesamtbestandes r G) berechnet und die Veränderung des Mischungsanteils in Abhängigkeit von der natürlichen maximalen Grundfläche ermittelt. Dazu wird die Größe r r G definiert.

Ergebnisse:

Die Analyse der Durchforstungseingriff liefert Hinweise auf die Kalibrierung der Eingriffsstärke und des Index für die relative Grundfläche (r G). So wird ein starker Eingriff mit r G = 0,23, ein mittlerer Eingriff r G = 0,15 und ein schwacher Eingriff mit r G = 0,06 beschrieben werden können. Als Maß für die Proportionalität der Eingriffe je Baumart wird rrG als relativer Grundflächenanteil ermittelt und schwankt in Abhängigkeit von dem im jeweiligen Waldentwicklungstyp angestrebten Baumartenanteil. Der natürliche Bestockungsgrad als Weiser für den Zeitpunkt des Eingriffs nahm zum Zeitpunkt der Eingriffe Werte zwischen 0,56 und 0,77 an mit einer Tendenz zu abnehmenden Werten mit ansteigendem Bestandesalter. Eine Absicherung dieser Ergebnisse durch umfangreiches Datenmaterial ist erforderlich.