Untersuchungen zum Vorkommen von Formaldehyd im Holz lebender Bäume
Institut für Bioklimatologie, Universität Göttingen; Az.: Göttingen 05/06
Zielsetzung:
Die Minimierung der Formaldehydemission von Holzwerkstoffen durch Verwendung formaldehydfreier Klebstoffe wie PMSI als Bindemittel hatte zur Folge, dass zwar die zulässigen Grenzwerte deutlich unterschritten, aber dennoch nachweisbare Formaldehyd-Emissionen auftraten. Deshalb wurde im Rahmen dieser Arbeit überprüft, inwieweit lebende Bäume Formaldehyd an die Umgebung abgeben.
Methoden:
Es wurden drei Versuche zur Bestimmung der Formaldehydabgabe gefahren. Bei zweien wurden einmal Fichtenzweige in Anlehnung an die Flaschenmethode nach EN 717-3, zum anderen wurden ebensolche nach einer modifizierten Form der EN 717-1 beprobt. Im dritten Versuch wurde ein unentrindeter Stammabschnitt einer frisch gefällten Fichte ebenfalls im Anhalt an EN 717-1 untersucht.
Ergebnisse:
Alle durchgeführten Messungen führten zu einer nahezu identischen Formaldehydkonzentration von ca. 0,085 µg/ml Absorptionslösung, was einer Formaldehydkonzentration von 0,015 HCHO/m³ bzw. 0,012 ppm oder 12 ppb entspricht. Damit kann die Aussage getroffen werden, dass die untersuchten Fichtenzweige und der Stammabschnitt unter den Bedingungen der Untersuchung keine mit den angewandten Methoden messbare Formaldehydemission aufweisen. Abweichungen gegenüber zitierter Literatur bedürfen weiterer Untersuchungen.