Aufnahme von Versuchen auf Sturmflächen (FoÄ Simmern und Soonwald)
Institut für Waldbau, Universität Freiburg; Az.: Freiburg 05/06
Zielsetzung:
Bei den schweren Stürmen 1989/90 wurden vor allem auf pseudovergleyten Böden Fichtenbeständen großflächig geworfen und gebrochen. Hinsichtlich der Wiederbestockung mit künftig besser standortsangepassten Baumarten – vor allem Eiche – war mit erheblichen Problemen wegen der klimatischen Ungunst auf den entstandenen Kahlflächen zu rechnen. Deshalb sollten damals neue diskutierte Ansätze zur Nutzung der natürlichen Sukzession, von Vorwäldern und bisher wenig erprobten Begründungsverfahren wie Eichen-Nesterpflanzungen getestet werden
Methoden:
- Natürliche Sukzession auf geräumten und nicht geräumten Teilflächen,
- Voranbau von Birken, Kiefern, Hybridbirken, Aspen, Hybridaspen, Faulbaum, Roterle,
- Anbau von Eichen unter den Vorwäldern (gleichzeitig oder einige Jahre später),
- Eichen-Nesterpflanzung und im Vergleich dazu „Normalkultur“,
- Eichenheisterpflanzung mit Bagger,
- „Nelder“-Versuch (variierte Pflanzendichte durch Anordnung in Kreisringen).
Ergebnisse:
- Die gleichzeitig mit den Birken gepflanzten Eichen entwickelten sich ausgesprochen günstig. Offenbar sind im Verband 4 x 4 m gepflanzte Birken dafür vorteilhaft (einerseits „Seitenschutz“ durch die Birken und anderseits „Kronenfreiheit“ für die Eiche im Anfangstadium. Allerdings muss der Birkenschirm frühzeitig aufgelichtet werden.
- Insgesamt gesehen haben sich die Eichen in den Nestern nicht vorteilhaft entwickelt (die Nester waren zu klein, die Pflanzen zu dicht gesetzt, Rehwildverbiss, unterschiedliches Aufkommen der natürlichen Sukzession). Folgende Maßnahmen sollen berücksichtigt werden: Erweiterung der Pflanzabstände in den Nestern, Pflegemaßnahmen in den Trupps und den Zwischenräumen und Schutz vor Wildschäden.
- Nach den Erfahrungen auf dem Stagnogley-Standort würde es die Praxis ermutigt werden können, Eichenheister auch anderorts anzupflanzen. Nach den Ergebnissen auf dem Psedogley-Standort dagegen müsste man dringend davon abraten.