Untersuchungen zum Einsatz von Tanninen der Douglasienrinde für die Herstellung von mitteldichten Faserplatten (MDF)

Institut für Holzbiologie und Holztechnologie, Universität Göttingen; Az.: 7V/02 e

Zielsetzung:

Douglasienrinde eignet sich zur Herstellung von hochreaktiven Tanninen. Inwieweit sie sich allerdings als alleiniges Bindemittel bzw. in Abmischung mit  Fichtenrindentannin zur Herstellung von MDF eignen, ist nicht bekannt. Daher sollen Extraktionen für die Gewinnung von Tanninen aus Douglasienrinde durchgeführt und die Extrakte auf ihre Eignung als Bindemittel für Span- und Faserplatten untersucht werden.

Methoden:

Mit Douglasienrinde der Firma Kuntz wurden Extraktionen in einem 50-Liter-Schwenkautoklaven durchgeführt. Extraktionsmittel waren Wasser, Harnstoff und NaOH. Das Flottenverhältnis (Feststoff Rinde: Extraktionslösung) betrug 1:6. Extrahiert wurde bei 130°C eine Stunde lang. An den Extrakten wurden die Ausbeute, der pH-Wert und die Reaktivität gegenüber Formaldehyd bestimmt und der Polyphenolgehalt ermittelt. Für den Einsatz als Bindemittel wurden die Extrakte auf 40-45% Feststoffgehalt aufkonzentriert. Die extrahierte Douglasienrinde wurde auf ihren pH-Wert und ihre keimhemmende Wirkung gegenüber Pflanzensamen untersucht.

Ergebnisse:

  • Die Ausbeute an Extraktstoffen war bei Wasserextraktion am höchsten und nahm bei der Zugabe von Harnstoff und NaOH ab.
  • Die Reaktivität der Extraktlösungen gegenüber Formaldehyd war bei den Wasserextrakten am geringsten und stieg bei Extraktion mit Harnstoff und NaOH deutlich an; dieser Befund wurde durch Bestimmung des Polyphenolgehalts bestätigt.
  • Durch Extraktion mit NaOH stieg die Viskosität der aufkonzentrierten Extrakte deutlich an, geringer bei Harnstoff gegenüber Wasserextraktion.
  • Die extrahierten Rinden zeigten keimhemmende Wirkung gegenüber Pflanzensamen, was auf Gerbstoffe zurückzuführen ist, die in der Extraktionsphase in Lösung gehen und gelöst in der extrahierten Rinde verbleiben.