Elektrophysiologische Charakterisierung der von Agrilis biguttatus genutzten Semiochemikalien: Wahrnehmungssensitivität und geschlechtsspezifische Unterschiede

Institut für Forstzoologie und Waldschutz, Universität Göttingen; Az.: Göttingen 06/07

Zielsetzung:

Untersuchungen der chemoökologischen Interaktionen Eichenvolatile – Agrilusverhalten (Wirtsbaumfindung, Auswahl Eiablageort, Agregation) und Zusammenhang Baumvitalität – Duftstoffabgabe.

Methoden:

Vergleich der Duftstoffabgabe am Standort Merzalben mit derjenigen aus Rindenproben mit unterschiedlichen Schäden; Abgleich mit Befunden zur Wahrnehmung der jeweiligen Substanzen durch Agrilus biguttatus. 

Ergebnisse:

Die Untersuchungen belegen einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Duftstoffabgabe und der Baumvitalität. Daraus wird geschlossen, dass Agrilus biguttatus ein Sekundärbesiedler sei. Stressinduzierte Volatile wirken nach Ansicht der Autoren als Bestandteil eines Aggregationssystems. Aromaten und Terpene scheinen eine Rolle in der Nahorientierung, insbesondere wohl bei der Suche nach einem Eiablageplatz zu spielen. Unklar ist die Rolle von Grünblattalkoholen, die die Käfer gut erkennen können, die offenbar aber keine sichere Anlockwirkung zeigen.