Veränderungen der Samenproduktion und des Blattstreufalls in Buchenwäldern unter dem Einfluss von Umwelteinflüssen

Institut für Waldbau, Universität Göttingen; Az.: 2V/01m

Zielsetzung:

Die Fruktifikation der Buche unterliegt periodischen Schwankungen, die jedoch in den letzten Jahrzehnten einen Trend zur Häufung von „Samenjahren“ erkennen lassen. Als Ursachen werden die Zunahme der Wärme, insbesondere während der Phase der Anlage der Blütenknospen im Sommer, sowie die verbesserte Stickstoffversorgung durch atmosphärische Einträge und geringeren Stickstoffentzug im Rahmen der Holzernte genannt. Blattverluste der Buche werden im Zusammenhang mit Trockenheit, Beanspruchung der Bäume durch Fruktifikation, Bestandesbehandlung und Immissionen gebracht. Auf der Grundlage von langfristigem Streufalluntersuchungen soll diesem Wirkungskomplex nachgegangen werden.

Methode:

Am östlichen Rand des Göttinger Waldes liegt ein etwa 120-140jähriger Buchenhochwald, in dem seit 1981 Streu- und Fruchtfall in Behältern gesammelt und ihre Menge bestimmt wird (kg/ha).

Ergebnisse:

Es zeigt sich eine deutliche Zunahme der Vollmasten in der Häufigkeit und der Ergiebigkeit. Im Zusammenhang mit der Auswertung von Witterungs- und Stickstoffhaushaltsdaten zeichnet sich folgende Wirkungskette ab.

  • Das Fehlen einer Mast im Vorjahr (unaufgefüllte Reservespeicher)
  • Ein sonnenreicher, d.h. warmer und niederschlagsarmer Vorsommer (insbesondere Juli). Diese Bedingung wird im Vergleich zu früheren Jahrzehnten seit 1980 deutlich häufiger erfüllt.
  • Hohe Stickstoffeinträge, die den Reservespeicher schnell auffüllen. Die erhöhte Stickstoffzufuhr allein führt aber bisher nicht zu einer häufigeren und stärkeren Fruktifikation. Offen bleiben die Fragen nach einer verstärkten Fruktifikation durch erhöhten Stickstoffeintrag unabhängig von der Witterung und nach dem Einfluss einer verlängerten Vegetationsperiode.
  • Zusammenhänge zwischen Fruktifikation und Blattstreumenge ließen sich nicht erkennen.
  • Es besteht eine Tendenz zunehmender Blattstreumengen im Verlauf der letzten 20 Jahre