Vergleichende Organisationsanalyse der französischen und der britischen Staatsforstverwaltung vor dem Hintergrund des Strukturwandels in den deutschen öffentlichen Forstverwaltungen“

Institut für Forstökonomie, Universität Göttingen; Az.: 2V/01a

Vorbemerkung:

Da sich bei Beginn der Themenbearbeitung abzeichnete, dass grundlegende organisatorische Veränderungen in den beiden zu untersuchenden Forstverwaltungen stattfinden werden, erschien es wenig sinnvoll die aktuelle, offenbar nur noch kurze Zeit relevante Aufbaustruktur einer genaueren Analyse zu unterziehen. Daher konzentrierte sich die Organisationsanalyse auf das System des Stockverkaufes im französischen Staatswald.

Zielsetzung:

Ziel ist die empirische Beschreibung und ökonomische Grundcharakterisierung des französischen Systems der technischen Holzproduktion und der Holzvermarktung in seiner Variante „Ventes de coupes en bloc et sur pied“, dem Vorverkauf ganzer Parzellen auf dem Stock über öffentliche Versteigerung oder geheime Submission mit Einschlag durch den Käufer oder durch Beauftragte des Käufers.

Methode:

Die Prozessanalyse wurde gestützt auf eine umfangreiche Dokumentenanalyse französischer Originalquellen (Code Forestier, allgemeine und regionale Verkaufs- und Zahlungsbedingungen des ONF, diverse interne Verwaltungsvorschriften des ONF). Hinzu kamen mehrere intensive Leitfaden-Gespräche mit Forstleuten des ONF, in denen die Sachverhalte weiter konkretisiert und vervollständigt werden konnten. Von den zwei Varianten des Stockverkaufs, nämlich

  • dem Verkauf ganzer Hiebsparzellen mit Ermittlung und Bewertung des ausgezeichneten Verkaufsvolumen durch ONF bzw.
  • dem Verkauf einzelner Sortimente auf dem Stock, wobei zwar ausgezeichnet, aber keine Volumen vorher ermittelt werden,

konzentriert sich die Analyse wegen der in der Praxis größeren Bedeutung auf die erste Variante.
Als Anfangspunkt der Prozessanalyse wird die jährliche Nutzungsplanung (Revierweise Erstellung der jährlichen Hiebsliste) gesetzt; Endpunkt des Prozessablaufs ist die Freigabe der selbstschuldnerischen Bürgschaft des Käufers durch die zuständige staatliche Kasse.

Ergebnis:

Das System „Holzverkauf ganzer Parzellen“ wird in 6 Hauptprozessen mit jeweils 2 bis 11 Teilprozessen dargestellt. Als Hauptprozess werden unterschieden:

  • Nutzungsplanung
  • Vorbereitung der Schläge für den Verkauf
  • Holzvermarktung
  • Erteilung der Nutzungs- und Abfahrgenehmigung
  • Überwachung der Nutzung im Revier
  • Abschluss der Hiebsmaßnahme

Eine ökonomische Grundcharakterisierung dieses Prozessablaufs auf der Grundlage konkreter Hiebsmaßnahmen ist als nächster Schritt vorgesehen.