Räumlich-geografische Muster genetischer Variation in Buchenbeständen in Rheinland-Pfalz

Institut für Forstgenetik und Forstpflanzenzüchtung, Universität Göttingen; Az.: 7V/02 a

Zielsetzung:

In der ersten Hälfte der neunziger Jahre wurden in 22 Buchenbeständen in Rheinland-Pfalz Stichproben von genetischen Strukturen an ca. 200 Individuen pro Bestand genommen. Die Stichprobennahme erfolgte im Anhalt an ein über den Bestand gelegtes Gitternetz. An 6 dieser Bestände lassen sich näherungsweise Karten der räumlichen Verteilung der beprobten Altbuchen erstellen, um die räumliche Verteilung genetischer Varianten näher zu analysieren. Dies dient zur

  • Erkennung von Muster genetischer Angepasstheit bei Häufung spezieller genetischer Varianten
  • Beurteilung der Repräsentativität der Stichproben

Material und Methoden:

Aus dem Kartenmaterial werden die Gitterpunkte digitalisiert und die zugehörigen Baumnummern erfasst. Daraus wurden Karten der räumlichen Verteilung der Genotypen erstellt. Vor den ursprünglich untersuchten 15 Genloci werden für die Multilocus Auswertung 11 Genorte verwendet. Auf Grundlage des genetischen Abstands wurden Distogramme berechnet. Die räumlich-flächige Darstellung erfolgt mit dem geostatischen Programm GS+, Version Nr. 5.3.2.(mit 16 einbezogenen Nachbarn je Interpolationspunkt).

Ergebnisse:

Innerhalb der untersuchten Bestände liegen zum Teil beträchtliche räumliche Strukturierungen der genetischen Varianten vor. Aufgrund der relativ großen räumlichen Abstände zwischen den Probebäumen kommen Familienstrukturen als Ursache kaum in Frage. Da es sich bei den betrachteten genetischen Varianten um adaptiv relevante handelt, könnte es sich durchaus um kleinräumige innerstandörtliche Unterschiede und lokale genetische Anpassungen an dieser handeln. Im Bestand Johanniskreuz sind die Unterschiede für IDH-A wesentlich mit nach Himmelsrichtung unterschiedlich ausgerichteten Hangbereichen erklärbar. Auch Elmstein-Süd und Schönau weisen ausgeprägte räumliche Strukturen der genetischen Variation auf. Auf diese Möglichkeit räumlicher Unterschiede im genetischen Ausgangsmaterial ist bei der Gewinnung von Vermehrungsgut besonders zu achten, d.h. keine Beerntung eng abgegrenzter Bestandesbereiche.