Verwendung von Sekundärbaumarten zur Herstellung hochwertiger Holzprodukte

Institut für Holzbiologie und Holztechnologie, Universität Göttingen; Az.: 7V/02 i

Zielsetzung:

Die Tränkbarkeit von Holz mit Schutzmitteln variiert aufgrund anatomischer und chemischer Eigenschaften der Holzarten erheblich und wird von Holzfeuchte, Druck und Behandlungsdauer beeinflusst. Bei Sekundärbaumarten sind nur wenige Daten zur Imprägnierbarkeit bekannt. An 6 ausgewählten Baumarten soll die Tränkbarkeit von Splint-, Kern- und Juvenilholz untersucht und die Aufnahmemenge und Eindringtiefe in verschiedenen holzanatomischen Richtungen erfasst werden. Schließlich sollen Tränkungen im Royal-Prozess mit Holzschutzmitteln und anschließender Ölbehandlung durchgeführt werden.

Methode:

Je 3 Bäume von Küstentanne, Schwarzerle, Balsampappel, Aspe, Weide und Linde (BHD ~ 30cm) wurden nach dem Fällen in 2,50-m-Abschnitte abgelängt und zu Brettern mit 35mm Stärke eingesägt. Eine Hälfte der Bretter wurde bis auf 12% Holzfeuchte, die zweite Hälfte bis zu 20% Holzfeuchte getrocknet. Die Holzproben (25x25x50mm) wurden nach Splint-, Kern- und Juvenilholz getrennt und in den Höhenabschnitten 0,5 –3m und 3-5,5m entnommen. Die Tränkung wurde mit blauer Textilfarbe zur Ermittlung von Eindringtiefe und Tränkmittelaufnahme in einem praxisnahen Prozess aus Vakuum- und anschließender Druckphase durchgeführt. Die Royal-Behandlung besteht in dem Einbringen eines Holzschutzmittels in wässriger Lösung und der – nach vorangegangener Trocknung – Hydrophobierung durch Ölkochung.

Ergebnis:

Alle untersuchten Baumarten – bis auf Weide – lassen sich gut (bis mäßig) imprägnieren, wobei eine leichte Tendenz zu günstigeren Werten bei Proben aus den oberen Stammabschnitten erkennbar wird. Im Royal-Prozess ließen sich alle Baumarten – bis auf Weide – gut imprägnieren. Die Ölaufnahmemengen sind sehr hoch, am höchsten bei Erle. Die Öltrocknung ist allerdings mit ca. 10 Stunden sehr zeit- und energieaufwändig. Untersuchungen zur Dauerhaftigkeit Royal-behandelten Schnittholzes mit und ohne Erdkontakt stehen noch aus.