Untersuchungen zum Stehendbefall scheinbar vitaler Buchen durch Holzbrüter (Trypodendron-Arten)

Institut für Forstbotanik, Universität Göttingen; Az.: 7V/02 o

Zielsetzung:

An den durch holzbrütende Borkenkäfer befallenen Buchen wurden eine Vielzahl von Rindennekrosen gefunden, die unter der äußerlich intakt erscheinenden Rinde verborgen sind und erst bei vorsichtiger Schälung erkennbar werden. Die Bedeutung dieser Rindennekrosen für die Primäranlockung holzbrütender Käfer ist unbekannt. Daher sollen anatomische Veränderungen der Buchenrinden - Nekrosen untersucht werden. Dadurch sollen Hinweise gesammelt werden, ob Holz und Rinde durch solche Rinden – Nekrosen auf den Befall mit TRYPODENDRON-Arten vorbereitet werden.

Methode:

Buchenrindenstücke mit anhaftendem Holz von „befallenen“ und „nicht befallenen“ Buchen wurden von der Nordostseite der Stämme in Höhe zwischen 1,0 bis 1,8m im Oktober entnommen. Die Buchenproben wurden unmittelbar nach Entnahme fixiert. Die Oberfläche der Rindenstücke wurde nach Rauhigkeit klassifiziert. Die Gesamtdicke der Rinde, die Dicke des sekundären Phloems, der primären Rinde und des Periderms wurden gemessen. Die Rindenproben wurden im Querschnitt (vereinzelt auch Längsschnitt) mikrotomiert und mit unterschiedlichen Reagenzien angefärbt. Ungefärbte, in Glycerin eingedeckelte Querschnitte von Buchenholz und –rinde wurden fluoreszenzmikroskopisch untersucht.

Ergebnisse:

  • Die Rinde der nicht befallenen Buchen ist äußerlich glatt, der befallenen Buchen rau, pelzig.
  • Rindennekrosen treten bei den als „befallen“ eingestuften Buchen auf, aber auch bei „unbefallen“.
  • Rindennekrosen entstehen immer unter Lenticellen, in keinem Fall reichten Rindennekrosen bis zu den primären Strahlen hinab ins Rindeninnere.
  • Die Rinde der befallenen Buchen ist i.d.R. breiter als die der unbefallenen.
  • Die Unterschiede bei den Anteilen an Speicherphloem, gemessen an der Gesamtdicke der Rinde, sind zwischen „befallen“ und „unbefallen“ nicht eindeutig
  • Das Cambium scheint unverletzt zu sein, allerdings gibt es Hinweise auf nestartige Nekrosen im Holz, wenn auch nicht ausschließlich bei befallenen Proben.
  • Befallene Buchen zeigen im letzten Jahrring (oder früher) eine deutliche Durchmesser-Vergrößerung und Zunahme der Dichte der Frühholzgefäße.
  • Die befallenen Proben erwiesen sich verstärkt lignifiziert und suberinisiert, sowohl in der Rinde als auch im Holz und der möglichen Folge verminderten Wassergehalts.