Veränderungen der Vegetation durch den Douglasienanbau (Literaturübersicht in Verbindung mit eigenen Untersuchungen)

Institut für Waldbau, Universität Göttingen; Az.: Göttingen 11/03

Zielsetzung:

Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii) wird auf Grund ihrer Wuchsüberlegenheit, ihrer guten Holzeigenschaften, der Fähigkeit zur Naturverjüngung, dem guten Ausheilen von Rindenverletzungen, der leichten Streuzersetzung und des weitgehenden Fehlens von Schadinsekten in Rheinland-Pfalz auf großer Fläche angebaut. Trotz der hohen ökonomischen Bedeutung sind die evolutionären und ökologischen Auswirkungen dieses vermehrten Douglasienanbaus weitgehend unklar. Gegen den Anbau dieser neophytischen Baumart wird vor allem mit dem negativen Einfluss auf bestehende, heimische Lebensgemeinschaften argumentiert. Allgemein wird mit dem Anbau von Nadelbäumen auf Laubwaldstandorten von verringerter Artendiversität ausgegangen, die durch den Anbau dieser neophytischen Konifere noch verschärft werden könnte. Neuere Untersuchungen zeigen allerdings, dass z.B. in naturfernen Fichten-Rein- und Mischbeständen die Diversität der Krautschicht- und Moosflora höher ist als in den naturnahen Buchenwäldern. Zu prüfen ist, ob diese Aussage auch für Douglasienbestände zutrifft.

Material und Methode:

Neben eingehender Literaturrecherche einschlägiger Arbeiten werden im niedersächsischen Flachland ältere Rein- und Mischbestände mit Douglasie mit entsprechenden Beständen von Kiefer und Buche vegetationskundlich und standortskundlich verglichen.

Ergebnisse:

Als Zwischenergebnis aus den angegebenen Vergleichsuntersuchungen ist festzuhalten:

  • Die Artendiversität nimmt, im wesentlichen bedingt durch Moosarten, im Vergleich zu naturnahen Buchenbeständen zu.
  • In Mischbeständen von Douglasie und Buche nimmt die Artenzahl in der Krautschicht parallel mit dem Douglasienanteil zu.
  • Die Kiefern-Reinbestände weisen etwas geringere mittlere Artenzahlen in der Krautschicht gegenüber Douglasienbeständen auf.
  • Gegenüber Kiefern- und Buchenreinbeständen fällt die SHANNON-Diversität deutlich erhöht aus.
  • Unter Douglasie bleibt die grundlegende Artenkombination bodensaurer Buchewälder erhalten.
  • Die Deckungsgrade in der Baumschicht nehmen von Buchenwäldern über Douglasien-Buchen-Mischbeständen zu Kiefernbeständen ab. In der Kraut- und Moosschicht sind die Deckungsgrade in Douglasienbestände stets höher als in Buchenbeständen.

Auf abweichende Ergebnisse aus den Cevennen und südwestdeutschen Mittelgebirgen wird hingewiesen.