Vitalitätsindikation bei Forstpflanzen

Institut für Forstbotanik, Abt. I, Universität Göttingen; Az.: Göttingen 15/03

Zielsetzung:

Bei der Pflanzung von Buchen aus Baumschulen kommt es zu Ausfällen, die durch die kurzzeitige Lagerung von wurzelnackten Pflanzen verursacht sein können. Es soll geprüft werden, inwieweit Trockenstress für die Ausfälle verantwortlich ist und wie empfindlich die Buche auf Trockenstress reagiert.

Material und Methoden:

Die Auswirkungen des Trockenstresses auf Vitalität, Wachstum und die Produktion von Biomasse werden untersucht. 60 zweijährige Buchen aus einer Baumschule werden in 6 Varianten mit folgender Trockendauer eingeteilt:

  • Kontrolle mit feuchten Wurzeln werden sofort gepflanzt
  • Restliche Buchen werden vor der Pflanzung 1, 2, 3, 6 und 24 Stunden mit freiliegenden Wurzeln gelagert.

Die Pflanzung erfolgte im März und die Ernte im August 2003. Bei der Ernte wurden die Pflanzen in ihre Kompartimente unterteilt und folgende Parameter erfasst:

  • Spross- und Wurzelverhältnis
  • Trockengewicht zu Frischgewicht
  • Gehalt an Carotinoiden und Chlorophyll, Chlorophyllfluoreszenz
  • Blattfläche, Gesamtbiomasse
  • Austriebverhalten

Ergebnis:

  • Mit steigendem Trockenstress nimmt die Schädigung an den Pflanzen zu.
  • Nach mehr als 3-stündiger Lagerung bricht die Biomasseproduktion erheblich ein.
  • Konzentration von Carotinoiden, Gesamtchlorophyll und Chlorophyllfluoreszenz sind nicht geeignet als Vitalitätsindikatoren bei langfristigem Trockenstress.
  • Biomassedaten (Trocken- und Frischgewichte) sind wegen großer Streuungen nur bedingt als Vitalitätsindikatoren geeignet.
  • Spross- und Wurzelhalsdurchmesserzuwuchse sowie Blattflächenanalyse sind wegen geringerer Variabilität gute Indikatoren.
  • Es ist nicht auszuschließen, dass milder Stress einen positiven Effekt auf das Pflanzenwachstum hat; anfänglichen kurzzeitigen Trockenstress (1-2 Stunden) können die Buchen ertragen.