Untersuchung der Schnittholzqualität unterschiedlich schnell gewachsener Abies grandis

Institut für Holzbiologie und Holztechnologie, Universität Göttingen; Az.: Göttingen 03/03

Zielsetzung:

Interessante Einsatzgebiete für das Holz der Abies grandis werden vor allem im Innenbereich gesehen (Dielenböden, Decken- und Wandvertäfelung, Schreinerware, Saunaeinrichtungen und Massivholzplatten).Dieser Bericht soll durch visuelle Sortierung des Holzes der Großen Küstentanne Hinweise auf die Holzqualität unter Berücksichtigung der ästhetischen Aspekte geben und zur Klärung bestehender Unsicherheiten beitragen. Im Rahmen dieser Untersuchung sollte weiterhin ein Vergleich der Schnittholzausbeute und Schnittholzqualität zwischen den Versuchstämmen mit unterschiedlicher Wuchsdynamik erfolgen. Dies wurde durch den Vergleich von Bäumen aus verschiedenen Baumklassen nach Kraft durchgeführt.

Methoden:

Aus drei unterschiedlich alten Beständen im Forstamt Meschede wurden jeweils zwei geästete Bäume der Kraft´schen Klasse 1 und 3 entnommen. Alte Bäume der Kraft´schen Klasse 1 übertrafen die Douglasie in ihrer Wachstumsrate. Einzelne Stämme, die Risse im Rindenmantel aufwiesen, wurden in das Probenkollektiv aufgenommen. Der Durchmesserbereich der Stämme in Brusthöhe liegt zwischen 31 und 65 cm. Die unteren Stammabschnitte der gefällten Bäume wurden auf 6 m zugeschnitten und mit einem Horizontalgatter auf Bretter mit 38 mm Dicke geschnitten. Die Bretter wurden der Länge nach in 3 Teile gesägt (Unten, Mitte, Oben). Das Volumen der Stammabschnitte wurde über Länge und Mittendurchmesser berechnet; die Schnittholzausbeute wurde brettweise ermittelt. Die Holzqualität wurde nach EN 1611-1 zur visuellen Sortierung von Nadelschnittholz verwendet (Klasse 0 bis 4). Die wichtigsten Merkmale sind Äste und Reaktionsholz, aber auch Risse, Rinde, Harzgallen und Schäden durch Insekten bzw. Pilze. Die Sortierung wurde anhand der beiden Breitseiten der Bretter durchgeführt (G2-Sortierung) 

Ergebnisse:

  • Der durchschnittliche Anteil der Schnittholzsortierklassen 0 bis 3 am Volumen der Gesamtschnittholzausbeute der Kraft´schen Klassen 1 und 3 unterscheidet sich nicht signifikant. Dagegen zeigten die Bäume aus älteren Beständen einen deutlich höheren Anteil in den Klassen 0 und 1.
  • Alle gefällten Bäume zeigten direkt nach der Fällung einen deutlich sichtbaren Kern. Dieser war aber nach der Trocknung – bis auf 2 Ausnahmen- nicht mehr vom Splint zu unterscheiden und war ohne Einfluss auf die Schníttholzsortierung.
  • Die Freilufttrocknung bis auf etwa 14% führte nicht zu verstärktem Reißen oder Verwerfen des Holzes.
  • Die Bäume mit Rissen im Rindenmantel zeigten keine fortgesetzten Risse im Holzinneren.
  • Bei ausbleibender Astung ist aufgrund der relativ schlechten natürlichen Astreinigung
    mit geringerer Schnittholzqualität zu rechnen.
  • Die aus Wertastung stammenden Aststümpfe waren bei allen untersuchten Bäumen gut und nach ca. 3 Jahren ohne Pilzbefall überwallt.