Vergleichende Untersuchungen zur Schirmflächenproduktivität von Buchen-Z-Bäumen in der Dimensionierungsphase

Institut für Waldwachstum, Universität Freiburg; Az.: Freiburg 04/ 04
 

Zielsetzung:

Zur Erziehung qualitativ hochwertigen Starkholzes in kürzeren Produktionszeiträumen werden für die Buche Behandlungsmodelle empfohlen, die erhöhte Erlöse durch eine gezielte Beeinflussung der Qualitätsentwicklung ausgewählter Einzelbäumen anstreben. Da langfristige Versuchsanstellungen zur wissenschaftlich fundierten Beantwortung der Fragen in Zusammenhang mit solchen Modellen fehlen, müssen retrospektive Forschungsansätze gewählt werden. Ziel des Projektes ist es, aufbauend auf früheren Arbeiten eine geeignete Methode zur Rekonstruktion der Kronenentwicklung und Standraumsituation von Einzelbäumen zu entwickeln.

Methoden:

Zwei Einzelbäume wurden aus einem Buchenbestand ausgewählt, um die Ausformung der Krone und die Dynamik der Ast- beziehungsweise Kronenentwicklung unter dem Einfluss von Konkurrenz untersuchen zu können. Ein Baum konnte intensiv vermessen werden. Am stehenden Baum wurden innerhalb der lebenden Krone mit einer NIKON/ D T M 230 Totalstation einzelne Äste lagerichtig digital im dreidimensionalen Raum eingemessen. Aus den einzelnen Messpunkten der Einzeläste wurden die Astgeometrien berechnet und eine dreidimensionale Ansicht der Krone erzeugt.

Ergebnisse:

Das aus den Astmessungen beziehungsweise der Stammanalyse ermittelte Kronenschirmflächen- und Durchmesserwachstum erwies sich als straff linear korreliert. Das Verhältnis von Astlänge zu Astdurchmesser ist relativ konstant. Im unteren Schaftabschnitt traten vorwiegend flachere Astabgangswinkel auf, die sich mit zunehmender Höhe auf einen Winkel von 45 Grad einpendeln.

Die Vermessungsmethode erreicht eine hohe Lagegenauigkeit der Äste, was auf die Besteigung der Bäume zurückzuführen ist. Die durch die Last der Blätter erzeugte Lageveränderung der Äste konnte nicht berücksichtigt werden.

Die zur Analyse von Astscheiben erforderliche Präparationstechnik konnte methodisch verbessert werden.

Wegen des hohen Arbeitsaufwandes des eingesetzten Vermessungsverfahrens (1 Tag pro Baum) ist eine Anwendung auf besonders große und großkronige Bäume naheliegend. Optimierung der Arbeitstechnik kann zu einer weiteren Reduzierung des Kletteraufwandes führen.