Bestimmung des CO2-Speicherterms sowie experimentelle Trennung der Anteile von Unterwuchs und Altbestand an der Evaporation eines Kiefernwaldes in der Oberrheinebene

Institut für Meteorologie, Universität Freiburg; Az.: Freiburg 01/06

Zielsetzung:

Im Zusammenhang mit den zu erwartenden Klimaänderungen geht der Forschungsbericht auf  den Wasserhaushalt von Waldbeständen unter Trockenstressbedingungen und auf die sich ändernde CO2-Senkenstärke von land- und forstwirtschaftlich genutzten Ökosystemen ein.

Methoden:

Insbesondere wurden mit Hilfe des Wasserhaushaltsmodelles BROOK90 die Anteile von Unterwuchs und Altbestand an der Bestandestranspiration abgeschätzt.

Ergebnisse:

Die CO2-Konzentrationen im Waldbestand wiesen in Bodennähe die größte Variabilität im Tagesgang auf, während die Konzentrationsunterschiede in den Baumkronen nur gering waren. Die CO2-Konzentration nimmt aufgrund von nächtlicher Respiration bei gleichzeitig nicht stattfindender Assimilation von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang zu, tagsüber übersteigt dann die Photosynthese die Respiration, außerdem wird in der Bestandesluft angesam-meltes CO2 durch turbulenten Transport in die Atmosphäre transportiert. Im jahreszeitlichen Verlauf wurde festgestellt, liegt der herbstliche und winterliche CO2-Speicherterm etwa bei Null, während er im Frühling und Sommer deutlich positiv wird.
Die mit BROOK90 modellierte Gesamttranspiration unterschätzt offensichtlich die über Xylem-Saftflussmessungen hergeleitete Transpiration des Kiefernbestandes, vermutlich durch eine fehlerhafte Quantifizierung der Unterwuchstranspiration.
Damit wirft die Bedeutung des Unterwuchses bezüglich der Transpiration und des Kohlendioxidgehaltes der Bestandesluft nach wie vor Fragen auf. Diese ersten Untersuchungen weisen jedoch darauf hin, dass dessen Anteil nicht zu vernachlässigen ist.