Entwicklung der Naturverjüngung und Bodenvegetation in Lochhieben von Buchenwäldern

Institut für Waldbau, Abt. I, Universität Göttingen; Az.: Göttingen 01/06

Zielsetzung:

Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die Entwicklung der Naturverjüngung und Boden-vegetation an Hand der bisher veröffentlichten Studien zu Lochhieben in Buchenrein- und mischwäldern übersichtlich zusammenzufassen.

Methoden:

Die Untersuchungsmethodik ist auf den einzelnen Flächen sehr unterschiedlich gehandhabt worden.
WAGNER (1999): systematische ausgewählte kleine Probeflächen von 1 m².
LAMBERT & SCHMIDT (1999) und SCHMIDT (2002a) nahmen die Vegetation auf 25 m², die Naturverjüngung auf 3 m² großen Parzellen auf. In jedem Lochhieb wurden vier Bereiche untersucht: Lücke, Nordtrauf, Westtrauf und Bestand. Das Strahlungsangebot wurde auf den Probeflächen einmalig in der Vegetationsperiode in unterschiedlichen Höhen (oberhalb der Naturverjüngung, oberhalb der Krautschicht) mit Siliciumsensoren bestimmt.
REITER & GARUS (2003) führten ihre Gehölzinventuren auf 1 m² großen Probeflächen entlang von 25 m langen Transekten quer durch die Lochhiebe durch.

Ergebnisse:

Die Verjüngung in den Auflichtungsflächen auf Buntsandstein wird ausschließlich von der Buche gebildet. Höhenaufbau und Deckungsgrad der Buchen folgen von der Lücke mit dem höchsten Strahlungsangebot über den Trauf zum Bestand dem Lichtgradienten, wobei der Nordtrauf mit starken Streuungen auffällt. Die fast gleich bleibenden Dichten in der Naturverjüngung weisen darauf hin, dass 8-10 Jahre nach der Auflichtung ein rascher Ausdünnungsprozess bei der Buchennaturverjüngung offensichtlich noch nicht stattgefunden hat.

Die Naturverjüngung in den Lochhieben auf Kalkstandorten ist mit und ohne Zäunung artenreicher als auf Buntsandstein und setzt sich aus Edellaubholzarten (vor allem Fraxinus exelsior, Acer pseudoplatanus, Acer platanoides und Ulmus glabra) und Buche (Fagus sylvatica) zusammen. Während auf allen Untersuchungsflächen mit Kalkbuchenwäldern im Bestand die Edellaubhölzer mit Anteilen von etwa 90% an der Sämlingsdichte vorherrschten, ergab sich für die beiden Traufbereiche und die Lücke ein sehr heterogenes Bild. So überwogen im Westtrauf auf 6 Flächen die Edelhölzer, auf 2 Flächen ist die Buche aber mit gleichen Anteilen vertreten. Auch im Nordtrauf und in den Lücken wuchsen auf einigen Untersuchungsflächen Buche und Edelhölzer zu gleichen Teilen. Es gab aber auch 2 Lücken, in denen sogar die Buche dominierte.