Zuwachs und Trockenheitsresistenz von Buche und Douglasie im Rein- und Mischbestand. Untersuchung entlang eines ökologischen Gradienten von feuchten bis zu trockenen Standorten

TU München, Lehrstuhl für Waldwachstumskunde; Az.: Mü 01/12

In Deutschland und Europa werden seit einigen Jahren vermehrt Douglasien (Pseudotsuga menziesii (Mirb.) Franco) sowohl in Rein- als auch Mischbeständen begründet. Als Mischbaumart dient häufig die heimische Rotbuche (Fagus sylvatica L.). Von praxisrelevanter Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Frage der Produktivitätsrelation zwischen Rein- und Mischbeständen aus diesen beiden Baumarten. Im Zuge der Klimaveränderungen mit längeren trockenen Witterungsperioden besteht zudem ein erhöhtes wissenschaftliches und praktisches Interesse daran, ob Rein- oder Mischbestände besser mit Trockenstress umgehen.

Zielsetzung/Methoden:

Das vorliegende Projekt hatte zum Ziel, entlang eines Altersgradienten (junge (30-jährig), mittel alte (60-jährige) und alte (90-jährige) Baumbestände) sowohl das langfristige Zuwachsverhalten in Rein- und Mischbestand im Allgemeinen als auch das Zuwachsmuster beider Baumarten in ausgewählten Trockenjahren im Speziellen zu untersuchen. Es wurden Triplets eingerichtet, die sich aus einem Douglasienreinbestand, einem Rotbuchenreinbestand und einem Mischbestand beider Baumarten zusammen setzten. Pro Standort wurden drei solcher Triplets in verschiedenen Altersklassen angelegt. Innerhalb dieser Studie wurden zudem an insgesamt 319 Bäumen Zuwachsbohrungen mitanschließender Jahrringanalyse durchgeführt.

Ergebnisse:

Die Ergebnisse zeigen, dass Mischbestände aus Douglasie und Rotbuche größere Volumenzuwächse aufweisen. Eine generelle Steigerung der Jahrringbreiten beider Arten in Mischbeständen gegenüber Reinbeständen wurde beobachtet, die Mehrleistung wurde also von beiden Baumarten getragen.

Anhand geeigneter Indizes (Resistenz, Resilienz) wurde das Zuwachsverhalten von Bäumen auf Trockenperioden in Abhängigkeit der Mischung abgeschätzt. Zwischen den gewählten Jahren 1976 und 2003 zeigen Rein- und Mischbestandbäume (Buche und Douglasie) unterschiedliche Reaktionsmuster. Eine Ableitung genereller Zusammenhänge ist auf Basis der vorliegenden Bestände nicht möglich sondern erfordert eine Erweiterung der untersuchten Standortsamplitude. Jedoch wurde in älteren Mischbeständen in den meisten Fällen eine bessere Erholungsreaktion festgestellt. Mit Zunahme des Bestandesalters scheinen Zuwachseinbrüche durch Trockenheit in Mischbeständen besser abgefangen zu werden als in Reinbeständen. Zudem erweisen sich die mittelfristigen Zuwachseinbußen in Folge von Trockenstress in Mischbeständen als geringer.