Zuwachs- und Trockenheitsresistenz von Buchen-Douglasien in Rein- und Mischbeständen (Untersuchung entlang eines Altersgradienten in der Eifel)

Technische Universität München; Lehrstuhl für Waldwachstumskunde; Az.: Mü 01/13

Die Douglasie ist eine Baumart, welche sich aufgrund ihrer ökologischen Ausprägung auf einigen Standorten der heimischen Wälder gut eingliedern lässt. Sie kommt besser noch als die Fichte mit den Wuchsbedingungen der bodensauren Buchenwälder zu recht und ist trockenheitsresistenter als diese. Vielfach wird ihr eine höhere Sturmfestigkeit bescheinigt. Neben den Nadelbaumarten Fichte, Kiefer, Lärche, ist die Rotbuche sicherlich eine heimische Laubbaumart, welche in der Mischung mit Douglasie mithalten kann.
Hinsichtlich der Produktivität stellt sich aus ertragskundlicher Sicht in diesem Zusammenhang die Frage nach der Auswirkung der Mischung mit der Buche auf die Ertragsleistung beider Arten und des Gesamtbestandes. Nach bisherigen Untersuchungen bewegt sich die Produktivität des Mischbestandes zwischen der leistungsstarken Douglasie und der leistungsschwächeren Rotbuche. Es scheint in Abhängigkeit vom Standort bei den Mischbeständen somit keinen mischungsbedingten Mehrzuwachs zu geben.

Zielsetzung und Methoden:

Das Projekt untersucht daher die Struktur und den Zuwachs von Douglasien-Buchen-Mischbeständen und stellt diese in den Vergleich zu Reinbeständen der jeweiligen Baumart.
Folgende Fragestellungen wurden bearbeitet:

  1. Welche Mehr- oder Minderleistungen zeigen Mischbestände aus Buche und Douglasie gegenüber Reinbeständen?
  2. Welche Zuwachsreaktionen auf Extremereignisse zeigen Mischbestände im Vergleich zu Reinbeständen?

Zur Untersuchung der Mischungseffekte in Buchen-Douglasien-Mischbeständen wurden auf typischen Standorten in Rheinland- Pfalz Versuchsflächen nach dem gleichen Muster eingerichtet. Grundlage bilden sogenannte Tripletversuche. Diese bestehen aus drei Parzellen: jeweils eine Mischparzelle aus Buche und Douglasie und zwei Reinbestandsparzellen aus den beiden Baumarten. Die Parzellen liegen in unmittelbare Umgebung zueinander und weisen annährend gleiche Standortsbedingungen, waldbauliche Behandlung, Bestandsdichte und Alter auf. Sie ermöglichen daher einen direkten Vergleich von Misch- zu Reinbeständen. Für jede Reinbestands- und Mischbestandsparzelle wurde eine Probestammzahl von 20 dominanten Individuen pro Baumart mit 0,05 - 0,1 Hektar Größe angestrebt. Um zusätzlich die Struktur und Dynamik der Bäume über das Bestandsleben darzustellen, wurden Triplets in unterschiedlichen Altersklassen angelegt. Angestrebt waren jeweils junge (30-jährig), mittelalte (60-jährige) und alte (90-jährige) Baumbestände. So ergeben sich drei Triplets pro Standort.

Ergebnisse:

Die Analyse der Bestandesdaten zeigt, dass sich im Durchschnitt der Zuwachs des Mischbestandes zwischen dem Zuwachs der Buche und der Douglasie im Reinbestand einstellte. Auf einigen Flächen konnten jedoch auch Zuwachswerte ermittelt werden, welche die der Douglasie-Reinbestände übersteigen. Eine Mischung Douglasie - Buche ist daher auf den untersuchten Standorten durchaus eine produktive Waldgesellschaft im mitteleuropäischen Raum und kann ertragsbezogen als sinnvolle Alternative zu Douglasien - Reinbeständen angesehen werden. Tendenziell tritt die maximale Leistung in der vorliegenden Studie bei einem Mischungsanteil zwischen 30 - 40 % Douglasie auf.
Das Zuwachsverhalten von Rein- zu Mischbestand ist nicht konsistent über alle Versuchsflächen zu allen Zeitpunkten. Mehr- oder Minderzuwächse können daher auf Basis der vorliegenden Auswertungen noch nicht kausal erklärt werden.
In der Tendenz war die Resistenz der Douglasie im Mischbestand über alle Altersphasen besser, als im Reinbestand. Dagegen reagiert die Buche im Mischbestand stärker auf das Trockenereignis als im Reinbestand. Es ist zu vermuten, dass hier eine Wechselwirkung zwischen Buche und Douglasie zu Tage tritt. Diese Wechselwirkung zwischen den beiden Baumarten unter Trockenstress sollte ebenso wie Betrachtung der Produktivität in die Betrachtung einbezogen werden.