Säure

Die Einträge an versauernd wirkenden Luftverunreinigungen in den Waldboden übersteigen an der Mehrzahl der rheinland-pfälzischen Waldstandorte die ökosystemverträglichen Schwellenwerte (critical loads). Ohne Bodenschutzmaßnahmen, wie Waldkalkungen, führt dies zu einer fortschreitenden Bodenversauerung, die zum einen mit dem Verlust der Nährstoffkationen Magnesium, Kalium und Calcium durch Sickerwasseraustrag und zum anderen mit der Freisetzung von potentiell toxischen Metallkationen, insbesondere Aluminium, verbunden ist.

Im Bodenwasser treten unter diesen Bedingungen sehr geringe Basekationen-/Aluminium-Verhältnisse auf. Dies wiederum führt zu einer Behinderung der Aufnahme von Basekationen durch die Wurzeln und gegebenenfalls zu Wurzelschäden.
Bei starker Bodenversauerung ziehen sich die Feinwurzeln teilweise in die obersten, humusreichen Horizonte zurück, da hier die Aluminiumionen in organische Komplexe eingebunden und damit entgiftet sind. Die flacheren Wurzelsysteme sind dann aber stärker einem eventuellen Trockenstress ausgesetzt.

Im Schadenskomplex erhöhen oberhalb der critical loads liegende Säureeinträge somit die Trockenstressdisposition und verstärken bei ungünstigen Standortsbedingungen Ernährungsstörungen der Bäume.