Ökonomie der Waldnutzung

Feldgehölzkartierungen mit Hilfe moderner Vermessungsgeräte
(Grove mapping by modern surveying instruments)

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Fernerkundungsdaten sind für die Erfassung und Kartierung von Gehölzen außerhalb des Waldes eine der effizientesten Methoden.
Gehölzstrukturen im Offenland sind sowohl in ökologischer wie auch in nutzungsorientierter Sicht wichtige Elemente der Landschaft und damit auch Ressourcen. Sind über die reine Kartierung hinaus Sachdaten (z.B. Arten, Struktur, Biomasse) von Interesse, so sind fernerkundungsgestützte Kartierungen durch geeignete (stichprobenweise) Feldaufnahmen zu ergänzen. Die terrestrische Kartierung stellt unter anderem eine "ground truth" her, mit der Luftbilder unterschiedlicher Auflösung auch in ihrer absoluten Genauigkeit eingewertet werden können.

Der Lagevergleich der Polygone zwischen der terrestrischen Aufnahme und den beiden Orthophotointerpretationen ergab weder in der Abweichungsdistanz noch in der Abweichungsrichtung eindeutige Unterschiede. Beim Vergleich der Zuordnung der Gehölze nach Klassen ergaben sich zwischen terrestrischer und Fernerkundungsauswertung große Differenzen, wobei der Unterschied zwischen den beiden Fernerkundungsvarianten summarisch unbedeutend war.
Zu den Gründen gehören sicher auch die unterschiedlichen Aufnahmezeitpunkte: während die Luftbilder aus dem Jahr 2002 stammen, erfolgten die Feldarbeiten im Jahr 2004; bei der teilweise hohen Dynamik von Offenlandgehölzen können Luftbilder bereits ab einem Alter von 3 bis 5 Jahren als veraltet gelten. Eine Verbesserung der Genauigkeit könnten aus möglichen Kombinationen von Falschfarbeninfrarotbildern und Stereoluftbildern erreicht werden.
Die größere Bodenauflösung von 0,25 m ergab gegenüber der 1 m-Variante keine nennenswerten Vorteile.

Prinzipiell ist der Funktionsumfang des Leica GS20 für die Erfassung von Gehölzstrukturen im Offenland gut geeignet. Diverse Verbesserungen an der Hard- und Software lassen eine Steigerung der Aufnahmegenauigkeit wie auch eine Verringerung des Aufwandes beim unerlässlichen Nachprozessieren erwarten.

Durchführende:
Institut für Waldinventur und Waldwachstum der Universität Göttingen, Prof. Dr. Ch. Kleinn 

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