Waldwirtschaft

Konditionierung von Energieholzprodukten am Beispiel der Fa. Zeller, Mutterstadt
(Conditioning of fuel wood products considering as example the Zeller company, Mutterstadt)

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Bereitstellung und Qualitätssicherung von nachwachsenden Rohstoffen als Energieträger stecken vielfach noch in den Kinderschuhen. Eine mechanische und/oder thermische Behandlung von qualitativ hochwertigen Energieholzprodukten wird künftig zwingend notwendig, um z.B. biogene Brennstoffe mit definierten Eigenschaften anbieten zu können.

Am Beispiel der Fa. Zeller, Mutterstadt wurde aufgrund der bereits vorhandenen Logistik für die Aufarbeitung von holzbasierten Brennstoffen - im Wesentlichen Grünschnitt und Altholz der Klassen 1 bis 3 - untersucht, unter welchen Bedingungen sich eine Kombination von mechanischer und thermischer Konditionierung von Energieholzprodukten technisch und finanziell realisieren lässt.
Nach der Hackung wird der Grünschnitt derzeit mit einem Siebschnitt von 20 mm abgesiebt. Der Feinanteil dient neben anderem zur Komposterzeugung. Der Grobanteil steht als Hackschnitzelprodukt mit einer Partikelgröße von 20 bis 60 mm zur Verfügung. Die Hackschnitzel werden unter Luftabschluss zunächst entgast. Zur Reduzierung der Teeranteile erfolgt eine Teiloxidation. Das generierte Synthesegas setzt im nachfolgenden Vergasungsschritt Restkoks in Wasserstoff und Kohlenmonoxid um. Nach Filtration und Kühlung steht das Synthesegas zur Erzeugung von elektrischer Energie und Wärme zur Verfügung.
Die Wirtschaftlichkeitsvorbetrachtung ergibt bei einer Einspeisungsvergütung von 20,82 ct/kWh unter Abzug aller Kosten inklusive des Heizwertgewinns durch die Holztrocknung ein positives Betriebsergebnis von mehr als 87.000,- ?/a (keine Materialkosten für Grünschnitt), entsprechend einer Investitionsrendite von ca. 11 %. Bei Einsatz von Waldholz mit einem Einstandspreis von 35,- ?/Mg läge das Betriebsergebnis immer noch bei 45.000,- ?/a, entsprechend einer Rendite von 6 %.
Die Gaserzeugung aus Energieholzprodukten steht vor der Einführung als Produktionsanlage und verspricht bei erfolgreicher Praxistauglichkeit ein weites Anwendungsfeld für die zukünftige Bereitstellung von Energie und qualitativ wertvollen, homogenisierten Rohstoffen für jegliche Art der Energieerzeugung.

Durchführende: 
Institut für Energie- und Verfahrenstechnik der Universität Paderborn, Prof. Dr. R. Numrich 

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