Waldwirtschaft

Stichproben- und Plotdesigns für Feldgehölzinventuren
(Sampling and plot designs for grove inventory)

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Im Rahmen des Gesamtprojekts "Mobilisierung der holzhaltigen Biomasse aus der Landschaft" ist dieses Teilprojekt eine der Voraussetzungen, um die Zielvariable -Flächengröße bestimmter Gehölzstrukturen- mit vertretbarem Aufwand zu bestimmen, und dies v. a. im Hinblick auf eine mögliche energetische Verwertung. Da eine großflächige Vollaufnahme von Feldgehölzen aus ökonomischen Gründen ausscheidet, ist Gegenstand dieses Projektes, ein angepasstes Stichprobenverfahren zur Erfassung von Feldgehölzen nach Typ und Struktur zu finden. Feldgehölze sind charakterisiert über ihre zumeist lockere und unregelmäßige räumliche Verteilung in der Landschaft. Zudem treten sie in zahlreichen Ausprägungen auf, was ihre horizontale Geometrie (z.B. Einzelstrukturen, Kleingruppen, linien-/streifenförmige Anordnungen) und vertikalen Aufbau und Schichtung angeht (Bäume bis zu bodennahen, weit ausladenden Gebüsch- und Strauchausformungen). Im Vergleich hierzu weisen geschlossene Waldbestände ein deutlich höheres Maß an Gleichförmigkeit auf. Die Untersuchungen fanden auf der Gemarkung Weilerbach im Landkreis Kaiserslautern auf insgesamt 631 ha statt. Ziel der vorliegenden Studie ist, zur Methodenentwicklung für die Erfassung von Gehölzstrukturen im Offenland beizutragen, ein geeignetes Stichprobenverfahren vorzuschlagen und dies anhand einer Fallstudie exemplarisch zu illustrieren. Stichprobendesign und Probeflächendesign sind zentrale Elemente Stichproben basierter Studien. Die Analyse zum Stichprobendesign konzentrierte sich auf Vergleich von Zufalls- und systematischer Auswahl, die Analyse zum Probeflächendesign bezog sich auf die Größe quadratischer Probeflächen. Der Vergleich der einfachen Zufallsstichprobe mit der systematischen Stichprobe bestätigte die Überlegenheit der systematischen Auswahl. Bei Verwendung quadratischer Probeflächen der Seitenlänge 40 m innerhalb eines quadratischen Stichprobenrasters der Weite 250 m wurde ein Standardfehlerprozent der Flächenschätzung von 2,18 % ermittelt. Dieses Inventurdesign erscheint ob seiner Praktikabilität bei der Feldaufnahme wie auch hinsichtlich der statistischen Genauigkeit empfehlenswert, wobei im vorliegenden Fall lediglich die Gehölzfläche Zielvariable war. Bei Untersuchung anderer Variablen (Biomasse, Artenzusammensetzung etc.) sind höhere Standardfehler bzw. Standardfehlerprozente zu erwarten.

Durchführende: 
Institut für Waldinventur und Waldwachstum der Universität Göttingen, Prof. Dr. Ch. Kleinn 

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