Waldwirtschaft

Holzqualität und -verwendung von Nebenbaumarten
(Quality and application of roundwood of Abies procera, Abies grandis and Abies nobilis)

Im Rahmen einer Literaturstudie wurden Informationen zu den Eigenschaften, den Qualitäten und Verwendungsmöglichkeiten des Holzes der Baumarten Abies procera und Abies grandis zusammengetragen. Aufgrund der bundesweit nur punktuell vorhandenen Anpflanzungen sowie einer weitgehend fehlenden spezifischen Absatzkette stehen Kenntnisse und Erfahrungen über deren holztechnologische Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten, sowohl auf forst- als auch auf holzwissenschaftlicher Seite nur in geringem Umfang zur Verfügung. Hieraus resultieren Unsicherheiten auf Anbieter-, wie auch auf Abnehmerseite. Die zugrunde liegende Literaturstudie greift diese Problematik auf und orientiert sich dabei an folgenden Zielen: 

  • Zusammenfassende Analyse wichtiger europäischer und amerikanischer Untersuchungen über Eigenschaften und Qualität des Rund- und Schnittholzes der beiden Baumarten
  • Ableitung von Stärken und Schwächen des Holzes der genannten Baumarten
  • Exemplarisches Aufzeigen möglicher Verwendungsbereiche

Die Charakterisierung beider Baumarten erfolgte überwiegend mit Hilfe komprimierter tabellarischer Übersichten über relevante verwendungsorientierte Holzdaten. Als abschließendes Resultat der Literaturstudie kann zusammenfassend betrachtet festgestellt werden, dass die Eignung des Holzes der beiden Tannenarten Abies grandis und Abies procera für konstruktive Verwendungen mit dem Holz der Weisstanne vergleichbar ist, bei tendenziell etwas schlechter ausgeprägten technologischen Parametern. Lediglich in der natürlichen Dauerhaftigkeit und dem Stehvermögen hebt sich die einheimische Abies alba deutlich ab. Eine gemeinsame Vermarktung und Verwendung des Rund- und Schnittholzes dieser Tannenarten ist bei der Kenntnis über das jeweilige Eigenschafts- und Anforderungsprofil, vor allem bei konstruktiven Verwendungen, möglich.

Weitere Informationen können dem Fachartikel in Forst und Holz (58), Nr. 10/2003, S. 290-296 entnommen werden.

(Durchführung: Institut für Forstbenutzung und Forstliche Arbeitswissenschaft der Universität Freiburg im Breisgau, Prof. Dr. Dr. h.c. Gero Becker, Dr. S. Pelz) 

Kontakt

Dr. Michael Bücking
michael.buecking@wald-rlp.de
Tel.: +49-6131-884-268-176