Ziel der Untersuchung war es, neue fossile Heizkessel einer Polizeikaserne ökologisch und ökonomisch mit einer Holzheizzentrale zu vergleichen. Außerdem sollten die Autoren die Einsatzmöglichkeiten von Photovoltaik und Solarthermie prüfen und Hinweise zur Hausdämmung und Stromeinsparung geben.
Die Autoren stellen fest, dass die Holzhackschnitzelfeuerung die ökologisch günstigste Lösung darstellt. Diese Technik könnte gegenüber der Basisvariante ca. 2/3 CO2 einsparen. Auch wenn die Investition für die Holzhackschnitzelfeuerung doppelt bis dreifach so viel wie bei der Basisvariante kostet, hat die Holzhackschnitzelfeuerung dennoch die geringsten Jahreskosten und Wärmepreise. Die Investitionsmehrkosten amortisieren sich nach vier bis fünf Jahren. Die Sensitivitätsanalyse macht deutlich, dass Holzhackschnitzel gegenüber Erdgas und Heizöl um 15 % teurer werden könnten und trotzdem noch die wirtschaftlich günstigste Variante darstellen würden. Entgegen den Erwartungen ist die Heizzentrale mit 1,5 MWth Leistung zu klein, um sie mit einer ORC- oder Dampfturbinen-Kraft-Wärme-Kopplung auszustatten.
Die meisten Kasernengebäude eignen sich wegen ihrer Porenbeton-Flachdachkonstruktion statisch nicht für eine aufgeständerte Photovoltaikanlage. Eine Anlage mit Flachdachbahnen hätte sich gelohnt, wenn sie im Zuge der Dachsanierung installiert worden wäre. Solarthermie scheint zwar auf den meisten Dächern möglich, liefert Wärme aber nur auf dem Hallenbaddach zu Preisen, die mit der Wärme aus der Heizzentrale konkurrieren könnten.
Die Autoren sehen Energiesparpotenziale in der Fassadendämmung und in neuen wärmegedämmten Fenstern. Außerdem schlagen sie vor, verstärkt Strom sparende Geräte wie beispielsweise Energiesparlampen oder elektrisch geregelte Heizungspumpen zu verwenden.
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Dr. Stefan Seegmüller, stefan.seegmueller(at)wald-rlp.de, Tel.: +49-6306-911-127