Ziel der Studie war, modellhaft für ältere Einfamilienhäuser die Einsatzmöglichkeiten der Wärmepumpentechnik darzustellen. Dies umfasst die Limitierung der Wärmepumpen durch einen unzureichenden Dämmstandard, die Neuauslegung der Heizkörper und die Kombination mit der Solarthermie.
Derzeit braucht das untersuchte Haus eine Heizleistung von 22 bis 23 kWth für fast 250 m² Wohnfläche. Dies ergibt einen spezifischen Wärmebedarf von fast 190 kWhth. / m² * a. Ein solcher Leistungsbedarf würde eine teure Anlagentechnik erfordern, sofern alleine eine Wärmepumpe für die Heizung sorgen soll. Deshalb scheint es sinnvoll, den Leistungsbedarf durch eine ENEV-gerechte Hausdämmung und einen Elektroheizstab für die Spitzenlastabdeckung zu senken. Dies ergibt eine 7 kWth.-Wärmepumpe mit 35 °C Vorlauf. Eine solche Wärmepumpe kann herkömmliche Heizkörper nur begrenzt bedienen. Deshalb braucht das Haus zum Teil größere Heizkörper.
Um den sommerlichen Brauchwarmwasserbedarf zu decken, bräuchte das Haus eine 8 m² Flachkollektorfläche in Verbindung mit einem 800 l-Pufferspeicher. Für die Kombination mit der Wärmepumpe müssten beide Systeme hydraulisch abgeglichen werden: Die Solarthermie arbeitet mit einem kleinen Volumenstrom und einer hohen Temperaturspreitung und die Wärmpumpe mit einem großen Volumenstrom und einer kleinen Temperaturspreitung.
Die Wärmepreise liegen für eine Kombination von Wärmedämmung, neuen Heizkörpern, Wärmepumpe mit Spitzenlast-Heizstab, Solarthermie und Tilgungszuschuss zum KfW-Kredit bei über 31 ct / kWhth. Die Wärmepreise würden bei einem neuen Erdgas-Brennwert-Kessel und ansonsten gleichen Randbedingungen um fast 5 ct / kWhth. tiefer liegen. Insofern empfehlen die Autoren derzeit die Wärmepumpen wirtschaftlich noch nicht für Altbauten.
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Dr. Stefan Seegmüller, stefan.seegmueller(at)wald-rlp.de, Tel.: 49-6306-911-127